öffentlich

Ich weiß nicht, ob Sie Christ*in sind, ob Sie einer Religionsgemeinschaft angehören, oder sich überhaupt als religiös bezeichnen? Indes, ich vermute, dass Sie Weihnachten feiern, anders als sonst, so gut es eben geht in Corona-Zeiten. Viele Menschen – ob Christ*innen oder nicht – sind ja fasziniert vom Weihnachtsfest. Denn Weihnachten rührt an unser Innerstes. Wir spüren, dass etwas Geheimnishaftes in diesem Fest steckt, Wir spüren es an der Freude der Kinder, in der Stille, die sich über den Abend legt, oder im Zusammensein mit lieben Menschen.

Als Jesus wieder einmal mit seinen Jüngern umherzog, wurde er in einem Dorf von zwei Schwestern eingeladen. Die eine Schwester, war damit beschäftigt, eine gute Gastgeberin zu sein und sich intensiv um die Gäste und ihr leibliches Wohl zu kümmern. Im biblischen Text lesen wir: Martha machte sich viel Arbeit, um für das Wohl ihrer Gäste zu sorgen (Lukas 10,40). Die andere Schwester, Maria, setzte sich ganz frech zu Jesus, um seinen Worten und Gedanken zu lauschen. Zwischen den Schwestern kommt es zur Verstimmung und Martha fordert Jesus auf, Maria zum Mithelfen zu bewegen.

Dieser Satz des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn ist für mich einer der wichtigsten Sätze des vergangenen Jahres. Viele Entscheidungen mussten getroffen werden in der Politik, der Wirtschaft, in Vereinen und Organisationen und im privaten Leben, und sicher waren nicht alle angemessen. Im neuen Jahr geht es so weiter. Wie eine bleierne Decke legt sich der Lockdown über Land und Gemüt.

„Denn Gott hat uns nicht den Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Tim.1,7)

Nickis Sohn isst jeden Tag sein Müsli aus derselben Schüssel. Es ist die mit dem Löwenkopf, die er zu seinem 1. Geburtstag geschenkt bekommen hat. Dieses Ritual ist für ihn wichtig, es bedeutet für ihn Struktur, Sicherheit und Ordnung in seinem Leben. Vielleicht fällt ihnen auch so ein Ritual aus ihrem eigenen Leben ein?