Was sagt eine Pfarrerin zum Tag der deutschen Einheit? Dass ein Wunder geschehen ist? Dass es eine Sache der Freude ist? Ich kann nur für mich sprechen. Und für mich ist es wahrhaftig ein Wunder, was 1989 seinen Ausgang nahm: Eine friedliche Revolution, die zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten führte. Geboren in Thüringen, aufgewachsen in Pommern, Kind einer deutsch-deutschen Ehe, das bin ich. Eine Großmutter in Erfurt, eine in Düsseldorf.
öffentlich
Papst Franziskus hat am vergangenen Wochenende seine Enzyklika Fratelli tutti vorgestellt. Er schreibt über die Geschwisterlichkeit, die wir Menschen brauchen. Der Termin für die Veröffentlichung ist perfekt gewählt, denn seine Worte passen in eine Welt, die von Corona erschüttert wird. Geschwisterlichkeit unter den Menschen war spürbar in der Zeit des Lockdowns, als Jugendgruppen in den Kirchengemeinden sich auf kurzem Weg verständigt haben, um alten oder behinderten Menschen, die nicht aus ihrer Wohnung konnten, die Einkäufe zu erledigen.
Psalm 31,9
In diesen unsicheren Corona-Zeiten suche ich immer wieder den weiten Horizont auf.
Für Franken ist dieses „bassd scho“ ein Ausdruck höchster Euphorie und bedeutet, kurz gesagt, „besser geht es nicht“. Doch wahrscheinlich kommt uns diese satteste aller fränkischen Wohlfühlbezeugungen momentan gar nicht so leicht über die Lippen. Zum einen wegen der aktuell wieder verschärften Corona-Situation und den damit verbundenen Einschränkungen – uns wird immer klarer, dass die Hoffnungen auf schnelle Normalität, die wir im Sommer vielleicht hatten, enttäuscht wurden.
Allerheiligen HOCHFEST
1. November, es regnet. Dennoch: viele von uns zieht es raus -ins nasse Novembergrau: zum Friedhof.
Der evangelische Dekan Peter Huschke hat mir mal eine Begegnung erzählt, bei der sich Menschen gegenseitig die Augen für die Selbsthilfe öffnen.
Vielleicht haben sie auch die Plakate im Juli oder Herbst dieses Jahres in Erlangen bemerkt, mit der die Lebenshilfe Erlangen e.V. den Blick auf Menschen mit Beeinträchtigung lenkt. „Wir sind Erlangen“, so steht auf den Plakaten, auf denen junge Menschen uns strahlend mit ihrer Lebensfreude anblicken. In einer Zeit, in der Masken unser Lächeln verdecken, bringen uns diese Menschen ein Lächeln in den Alltag.
Gedanken zum Ewigkeitssonntag
Es lässt sich nicht leugnen: der Winter steht vor der Tür.
Wie gerne würde ich Ihnen eine Spritze in den Stiefel packen, in der Nacht zum Sonntag. Damit Sie am Nikolaustag aufwachen und etwas finden, das Not lindert, ganz wie es zum Nikolaus passt. In der Spritze wäre natürlich ein Impfstoff gegen das Corona-Virus. Oder, noch besser: Ich packe Ihnen ein Stückchen Schokolade als Schluckimpfung hinein. Das erspart Ihnen den Piks. Stattdessen gäbe es einen gesunden süßen Kick am Morgen.
Wenn ich in meinem Arbeitszimmer daheim an meinem Schreibtisch sitze (beim freiwilligen Home-Office) und an meine Pinwand schaue, dann fällt mein Blick immer wieder mal auf einen kleinen, schon etwas vergilbten Zettel. Mein Sohn hat ihn mir einst - als er zur Grundschule ging und gerade das Schreiben gelernt hatte – geschrieben: „Lieber Papa, ich wünsche dir viel freuten.“ so steht auf diesem kleinen Stück Papier.