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Publizist Güvercin: Türkei will mit "Dava"-Partei Einfluss nehmen

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Publizist Güvercin: Türkei will mit "Dava"-Partei Einfluss nehmen evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 12:30

Oberursel (epd). Mit der Gründung der Partei „Dava“ will die türkische Regierung nach Einschätzung des Journalisten und Publizisten Eren Güvercin Einfluss in Deutschland und Europa nehmen. Der Spitzenkandidat für die Europawahl, Fatih Zingal, sei jahrelang in einer Lobbyorganisation der Erdogan-Partei AKP aktiv gewesen, sagte das Beiratsmitglied der Alhambra-Gesellschaft in Berlin in einem Interview der Zeitschrift Publik-Forum (Ausgabe vom 23. Februar). Auch die anderen Vertreter hätten klare Bezüge zum türkisch-nationalistischen oder islamistischen Milieu. Der Vorsitzende Teyfik Özcan habe den Genozid an den Armeniern als Mythos bezeichnet.

Der Parteiname, der als Abkürzung für „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ steht, bedeute im Islam „Mission“ und sei als solcher Begriff eng mit der religiösen Agenda der AKP verknüpft, erklärte Güvercin. Mit der Begründung der Partei, sich gegen Muslimfeindlichkeit einzusetzen, bekräftigten die Parteigründer das besonders vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gepflegte Narrativ, Deutschland werde immer rassistischer.

Der Publizist sprach „Dava“ ab, sich wie behauptet gegen Rassismus und Antisemitismus einsetzen zu wollen. „Da muss ich mir nur ansehen, was sie zum Israel-Gaza-Krieg gesagt haben.“

Güvercin bezweifelte zugleich, dass die Partei professionelle Strukturen aufbauen könne und sich etablieren werde. Die Vertreter hätten „große Egos“ und würden in Machtkämpfe verfallen. Auch glaube er nicht, dass die neue Partei viele Menschen mobilisieren werde, erklärte Güvercin. Türkeistämmige Deutsche bildeten eine große Vielfalt. Aber wenn es der Partei gelinge, zwei oder drei Leute ins Europaparlament zu schicken, „könnten sie als Lautsprecher der AKP fungieren“.

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Ostafrika: Wo der Radsport boomt

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Ostafrika: Wo der Radsport boomt evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 12:14 Am Sonntag fällt in Kigali der Startschuss für die "Tour du Rwanda" Die Rennradszene in Ostafrika wächst mit jedem Jahr - und auch die Mittelschicht entdeckt das Radeln als Hobby für sich. Am Sonntag beginnt die Tour durch Ruanda, das afrikanische Radsport-Highlight des Jahres.

Nairobi (epd). Wenn am Sonntag in Ruandas Hauptstadt Kigali der Startschuss für die „Tour du Rwanda“ fällt, zischen Hunderte Rennradfahrer los - und Tausende Menschen in Ostafrika und aus dem Rest der Welt schauen zu. Die Tour ist das älteste, größte und wichtigste Radrennen auf dem afrikanischen Kontinent.

Seit 1988 rasen jedes Jahr hunderte Rennradfahrer durch das endlose Grün des kleinen Binnenlandes in Ostafrika, auch „Land der Tausend Hügel“ genannt: 740 Kilometer in acht Tagen, bei 13.724 Höhenmetern.

Seit 2009 zählen die Platzierungen bei der „Tour du Rwanda“ für die Rangliste des internationalen Radsport-Verbands UCI. In den vergangenen Jahren gewannen oft Sportler aus Eritrea, aber auch schon aus Spanien, den USA, Südafrika - und natürlich Ruanda.

Events wie das Rennen durch die Berge Ruandas zeigen: Der Radsport in Ostafrika wird immer wichtiger. Auch wenn in großen Teilen der Gesellschaft Radfahren mit Armut verbunden ist, entdecken immer mehr Menschen aus der wachsenden Mittelschicht das Radeln als Hobby für sich.

Ciarán Fitzpatrick leitet die Entwicklungsabteilung beim kenianischen Profi-Team „Kenyan Riders“. Der Ire lebt seit vielen Jahren in Iten, dem Sportstandort in Kenia schlechthin, 2.400 Meter über dem Meeresspiegel. Das ganze Jahr über trainieren hier Profi-Sportler aus aller Welt im Höhenlager. Die guten Bedingungen seien eine gute Grundlage für den Sport, sagt Fitzpatrick.

Die „Kenyan Riders“ waren zum bisher letzten Mal 2017 bei der Tour du Rwanda dabei. Je höher das Rennen in der internationalen Qualifikation angesiedelt wird, desto schwieriger ist die Teilnahme. Aktuell können nur Nationalteams oder interkontinentale Teams ihre Radler ins Rennen schicken. Doch die Ergebnisse aus Ruanda werden dadurch für das weltweite Ranking relevanter.

Seine gute Platzierung bei der „Tour du Rwanda“ half auch dem eritreischen Radfahrer Biniam Girmay. Der 23-Jährige gewann 2022 als erste schwarzer Afrikaner eine Etappe des legendären italienischen Radrennens „Giro d'Italia“. In Eritrea ist das Radfahren Volkssport, erste Rennen gab es schon während der italienischen Kolonialbesatzung.

Dass nicht mehr afrikanische Radfahrer an Rennen in Europa teilnehmen, liege an strukturellen Barrieren, erklärt Fitzpatrick. Die Reisen und das Equipment seien für die Fahrer schwer zu finanzieren, wenn sie nicht Teil eines Profi-Teams seien. Auch die Beschaffung von Visa für Rennen in Europa könne zum Problem werden.

In Kenias Hauptstadt Nairobi gibt es mittlerweile ein jährliches Rennen, das „Grand Nairobi Bike Race“, bei dem nicht nur Profis, sondern auch Kinder und Familien starten. Außerdem mit dabei: die „Black Mambas“. So werden die Räder ohne Gangschaltung genannt, die oft Menschen fahren, die kein Geld für andere Verkehrsmittel haben. Benannt sind sie nach der Schwarzen Mamba, eine der gefährlichsten Giftschlangen der Welt.

Auch Salome Kanini ist in der Kategorie angetreten, obwohl in ihrem Fuhrpark noch ganz andere Räder stehen. Die 36-jährige Kenianerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen im Radsport zu fördern. Gerade ist sie bei einem Rennen auf der tansanischen Insel Sansibar mitgefahren.

Mit ihrer Initiative „Dada Rides“ - Dada heißt „Schwester“ auf Suaheli - organisiert sie Rennen für ambitionierte Fahrerinnen, aber auch Trainings für Anfängerinnen. Sie engagiert sich zudem für bessere Bedingungen für Radfahrende im Straßenverkehr - denn bisher ist die Infrastruktur in Nairobi vor allem auf Autos ausgerichtet. Dabei besitzt nur ein Bruchteil der mehr als vier Millionen Menschen dort ein eigenes Auto.

Fitzpatrick von den „Kenyan Riders“ sagt, Rennen wie in Ruanda oder Kenia machten den Sport bekannter. Durch den Hype und die Presse, die solche Großveranstaltungen erzeugen, würden Leute angesteckt, die vorher nichts mit Radfahren am Hut gehabt hätten. Zudem machten sie es für Firmen interessanter, Teams oder einzelne Sportlerinnen zu sponsern.

Dass immer mehr Menschen in Kenia radeln, sieht Fitzpatrick als Grundlage für eine vielversprechende Zukunft des Radsports in Ostafrika. „Wenn in zehn bis zwanzig Jahren die Kinder dieser Leute alle anfangen, Rad zu fahren, dann wird es leichter, Talente zu finden und dann auch zu fördern“, sagt er. Der Radsport in Ostafrika boomt - und das ist erst der Anfang.

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Lehrer legt nach Urteil wegen heimlicher Klo-Fotos Rechtsmittel ein

Sonntagsblatt 2 Monate 3 Wochen ago
Aschaffenburg (epd). Ein wegen heimlicher Toilettenfilme von Kolleginnen und Kinderporno-Besitzes zu 13 Monaten Haft auf Bewährung verurteilter Lehrer hat ein "unbestimmtes Rechtsmittel" gegen die Entscheidung des Amtsgerichts Aschaffenburg eingelegt. Das Gericht hatte das Urteil vergangene Woche verkündet, sagte eine Gerichtssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag (Az: 303 Ls 530 Js 1296/22). Der Anwalt des Mannes habe am Mittwoch Rechtsmittel dagegen eingelegt.
epd

Kirchen eröffnen Fastenaktionen

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Kirchen eröffnen Fastenaktionen evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 11:02

Frankfurt a.M. (epd). Die beiden großen Kirchen in Deutschland starten am Sonntag ihre diesjährigen bundesweiten Fastenaktionen. Für die evangelische Kirche eröffnet der hannoversche Landesbischof Ralf Meister die Aktion „7 Wochen Ohne“ in der Osnabrücker Kirche St. Katharinen. Die katholische Aktion des Hilfswerks Misereor beginnt mit einem Gottesdienst in der Ludwigshafener Pfarrkirche St. Ludwig.

Die Gottesdienste werden im Fernsehen übertragen, die Feier in Osnabrück im ZDF ab 9.30 Uhr, die Messe in Ludwigshafen in der ARD ab 10 Uhr. Beide Aktionen laufen bis Ostern. Die evangelischen Kirchen rufen unter dem Motto „Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge“ dazu auf, Gemeinschaft zu leben. Misereor lenkt unter dem Leitwort „Interessiert mich die Bohne“ mit Veranstaltungen und einer Spendensammlung den Blick auf die schwierige Lage von Kleinbäuerinnen und -bauern in Kolumbien.

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Ärzteschaft fordert Cannabis-Gesetz-Abstimmung ohne Fraktionszwang

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Ärzteschaft fordert Cannabis-Gesetz-Abstimmung ohne Fraktionszwang evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 10:56

Berlin (epd). Die Ärzteschaft hat die Regierungsfraktionen im Bundestag aufgefordert, die bevorstehende Abstimmung über die Legalisierung von Cannabis freizugeben. Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt erklärte am Freitag in Berlin: „Hier geht es um eine wichtige gesellschaftliche Weichenstellung, bei der die Fraktionsdisziplin gegenüber der persönlichen Verantwortung der Abgeordneten zurücktreten muss.“

Die Legalisierung von Cannabis werde die gravierenden gesundheitlichen Schäden durch die Droge weiter verschlimmern, erklärte Reinhardt und verwies auf die deutsche und internationale Studienlage. Bereits im Dezember 2023 hatte die Bundesärztekammer gemeinsam mit Fachverbänden aus dem Gesundheitswesen, der Pädagogik und von Polizei und Justiz alle Bundestagsabgeordneten persönlich gebeten, dem Gesetz nicht zuzustimmen.

Dem Gesetzentwurf zufolge sollen Erwachsene begrenzte Mengen von Cannabis besitzen, konsumieren und zu Hause anbauen dürfen. Außerdem sollen Anbau und Abgabe der Droge im Rahmen von kontrollierten Cannabis-Clubs erlaubt werden. Für den öffentlichen Konsum soll es zahlreiche Regeln geben, etwa, dass er in Sichtweite von Schulen, Spielplätzen, Kitas und Jugendeinrichtungen verboten ist. Für Jugendliche bis 18 Jahre bleiben Besitz und Konsum verboten. Das Cannabis-Gesetz soll am 1. April in Kraft treten.

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Installation schmilzt schneller als gedacht

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Installation schmilzt schneller als gedacht GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 10:45 Ulf Buschmann Die Kunstaktion "Eternity" in den Gewölben der gotischen Kirche nimmt zur Fastenzeit Themen wie Verwandlung und Vergänglichkeit auf. Eispyramide in Bremer Kirche Seit dem Valentinstag hängt in der Bremer Stadtkirche Unser Lieben Frauen die Installation "Eternity" der Münchner Künstlerin Birthe Blauth: Eine 330 Kilogramm schwere Eispyramide sollte eigentlich bis Ende März abschmelzen. Doch alles kam anders – das Kunstwerk wird viel schneller kleiner.

In der Kirche ist es dunkel. Nur durch die großen Fenster an den Seiten und im Altarraum fällt Licht hinein. Wer die Bremer Stadtkirche "Unser Lieben Frauen" (ULF) betritt, ist praktisch sofort von der herrschenden fast mystischen Stimmung gefangen. Die Menschen nehmen um die im Quadrat angeordneten Bänke Platz und lassen das wirken, was hier seit dem Valentinstag geschieht.

"Platsch! Platsch!" Wassertropfen fallen in eine große metallene Schale.
Die Blicke der Besucher richten sich nach oben. Dort, unter der Decke in einem Spezialnetz, hängt eine Eispyramide. 330 Kilogramm wog sie noch vor wenigen Tagen, die Seitenlänge betrug jeweils einen Meter. Jetzt schmilzt das Objekt Tropfen für Tropfen ab. Die Menschen genießen den Moment. Still oder mit ihren Nachbarn flüsternd sitzen sie in den Bänken oder stehen im weiten Kirchenraum. Anschließend machen sie Fotos oder Videos mit ihren Smartphones. Die Eispyramide wechselt beim Abschmelzen immer wieder die Farbe. Dafür sorgen moderne LED-Scheinwerfer am Boden. Zum Lichtspiel gehört auch, dass sich die Kirchenfenster in ihrer ganzen Schönheit im Wasser, das sich in der Schale gesammelt hat, brechen und spiegeln.

"Eternity", auf Deutsch "Ewigkeit", heißt die Installation der Münchner Künstlerin Birthe Blauth. Es ist nicht ihr erstes Projekt dieser Art – schon mehrmals zeigte sie ihre Arbeiten parallel zur Kasseler "Documenta" in der Elisabethkirche. Dort wurde ULF-Pastor Stephan Kreutz auf sie aufmerksam. Künstlerin und Pastor und auch der Bremer Kirchenvorstand waren sich schnell einig, auch in Bremens ältester Innenstadtkirche ein derartiges Kunstprojekt auf die Beine zu stellen.

"Eternity" schmilzt schneller

Die Besucher sind hin und weg. Jedoch: Die vorfrühlingshaften Temperaturen in Norddeutschland sorgen dafür, dass alles anders kommt als gedacht: "Eternity" war eigentlich als Projekt für den kompletten März beziehungsweise die Passionszeit, angesetzt. Doch bei 14 Grad Celsius in der Kirche schmilzt und tropft es viel schneller. Künstlerin Blauth und Pastor Kreutz befürchten gar, dass Anfang kommender Woche nicht mehr als das Netz zu sehen sein wird, in dem die Eispyramide liegt.

Sorgenfalten indes haben beide nicht, im Gegenteil: Die Künstlerin und der Geistliche freuen sich über den großen Zuspruch der Menschen aus Bremen. Eine Gruppe Damen der Liebfrauen-Gemeinde unterhält sich mit ihrem Pastor. Sie alle freuen sich über "Eternity". Es sei schön, so etwas dauerhaft in der Kirche zu haben, die Schale sehe aus wie ein Taufbecken. Er werde den Kirchenvorstand befragen, verspricht Kreutz.

Eine Bankreihe hinter den Damen der Gemeinde sitzt Susann Kuschmann. Sie ist aus dem niedersächsischen Walsrode mit ihrer Schwester und ihrem Freund zu einem Tagesbesuch in Bremen. Sie haben sich alle in Decken eingemummelt und genießen die Atmosphäre, die durch Proben für die demnächst aufgeführte "Johannespassion" untermalt wird. Kuschmann findet: "Das ist wie Urlaub vom Alltag." Und: "Wir genießen die Ruhe."

"Für mich ist es an erster Stelle Veränderung"

Künstlerin Blauth führt an diesem Nachmittag viele Gespräche – unter anderem mit Inge Ustrunl und Heinz Hoffmann. Das Paar ist so begeistert von dem, was die Künstlerin macht, dass beide extra aus Kassel angereist sind. Ustrunl und Hoffmann kennen Blauth durch ihre Projekte in der Kasseler Elisabethkirche. Dort zeigt die Künstlerin parallel zur Documenta ziemlich erfolgreich ihre Installationen.

"Für mich ist es an erster Stelle Veränderung", antwortet Neumann auf die Frage nach der Bedeutung von "Eternity" beziehungsweise der Eispyramide. Es sei interessant zu beobachten, was die Umgebung mit der Pyramide sowie der Kunst überhaupt macht. Den Kasseler begeistert, dass Blauth ihre Installationen immer mit der Architektur und dem Hintergrund des jeweiligen Raumes verbinde. "So etwas wie hier funktioniert nur in Unser Lieben Frauen", sagt Neumann.

"Mich fasziniert dieser Farbwechsel. Das hätte ich nicht für möglich gehalten", meint Ustrunl. Sie und ihr Partner denken dabei indes nicht über Veränderungen von kirchlichen Strukturen nach. Beide seien nur an der Kunst interessiert und reflektierten diese auf den Alltag, der ständige Veränderungen bedeute. So blickt auch Blauth auf ihr Werk. "Die Bedeutung ist immer sehr vielschichtig. Jeder kann seine Deutung herauslesen und weitere entdecken", wird sie in der Medienmitteilung der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) zitiert. "Eternity" sei nicht Symbol für irgendetwas, kein Appell, und keine Mahnung.

"Eternity": Installation in einem besonderen Raum

Diese Sicht bekräftigt die Künstlerin im Gespräch. Der Kirchenraum ist für Blauth ein Installationsraum, aber ein besonderer. Nachdem Kreutz sie bei der "Documenta" ansprach, sei das Projekt im Oktober 2022 mit dem ersten Besuch in Bremen gewachsen – mit allem, was dazugehört. Dies sind solche auf den ersten Blick profane aber notwendige Dinge wie Statik-Berechnungen oder Nachfragen bei Herstellern von Netzen und Tauen, die das Gewicht der Eispyramide tragen können. Die konkreten Arbeiten hätten im Frühjahr 2023 begonnen.

Dass die Pyramide "Eternity" heißen wird, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Denn: Blauth gestaltet erst das Objekt und sucht im zweiten Schritt nach einem Namen. "Es ,Vergänglichkeit’ oder ,Pyramide’ zu nennen, wäre falsch", sagt sie, "bei ,Eternity’ ist alles noch da." Ewigkeit impliziert auch Vergänglichkeit. Diese sieht Blauth so: "Vergänglichkeit ist für mich, dass Bestehendes entschwindet, und daraus wieder neues entsteht." Das Gespräch wird kurz von einem begeisterten Besucher unterbrochen. "Kompliment, ich finde die Arbeit ganz fantastisch! Es ist wirklich eine ganz schöne Arbeit", lässt der Mann, der nach eigenen Worten früher "selbst als Künstler gearbeitet" hat, seinen Glücksgefühlen freien Lauf.

ULF-Pastor Kreutz ist nicht nur von der Installation selbst fasziniert. Ihn erfreut vielmehr, wie die Besucher der Kirche "Eternity" aufnehmen: "Das finden wir klasse, dass die Menschen mit etwas konfrontiert werden, was man sonst schon kennt." Damit meint er das eher ungewöhnliche Arrangement des Raumes. Logisch, dass Kreutz auch einen Bezug zur Kirche und zu notwendigen Veränderungen der Institution sieht – Stichwort Vergänglichkeit: "Wenn feste Strukturen schmelzen und weiches Wasser daraus wird, kann ich darin nichts Negatives sehen."

Mehr zu Kunst Eispyramide in Bremer Kirche Installation schmilzt schneller als gedachtSeit dem Valentinstag hängt in der Bremer Stadtkirche Unser Lieben Frauen die Installation "Eternity" der Münchner Künstlerin Birthe Blauth: Die Eispyramide sollte eigentlich bis Ende März abschmelzen. Doch alles kam anders... Kunst und Kirche Warum am Aschermittwoch Kunst die Kirche erobertDer "Aschermittwoch der Künstler:innen" bezeichnet einen Gottesdienst der besonderen Art. Er gehört den Kreativen auf der ganzen Welt. Pfarrer Hannes Langbein hat die Berliner Sankt Matthäus Kirche zu diesem Anlass überraschend verändert. 7 Wochen Ohne Klimawandel Kunst
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Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta?

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta? GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 10:30 privat Kreisjugendpfarrerin Johannetta Cornell findet, dass Fasten "so eine Art Frühjahrsputz" für unser Inneres sein sollte. 7 Wochen ohne Johannetta Cornell (44) ist seit zwei Jahren Kreisjugendpfarrerin der Evangelischen Kirche in Potsdam. Sie leitet die evangelische Jugendarbeit mit und für Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren. Zum Beginn der Fastenzeit hat evangelisch.de sie gefragt, was beim Fasten eigentlich alles geht. Ihre überraschende Antwort: Nicht nur um den Verzicht.

evangelisch.de: Johannetta, wie hältst du es mit dem Fasten?

Johannetta Cornell: Mir gefällt die Idee, dass es so eine Art Frühjahrsputz ist. Ich überlege mir, was in meinem Inneren viel Raum einnimmt und neu angeordnet werden will. Diese Dinge, die über die vergangenen Wintermonate in mir gewachsen sind, schaue ich an und frage: Werfe ich euch komplett raus oder nur für eine gewisse Zeit und was ergibt sich da für neuer Raum? Raum für eine spirituelle Begegnung mit Gott? Ich schaffe Raum, um auf seine Stimme zu hören und in eine neue Tiefe zu kommen.

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Es gibt unterschiedliche Arten zu fasten.

Ja, der eine verzichtet auf Genussmittel, dazu gehört nicht nur Schokolade, sondern auch bewegte Bilder, social media oder auch die Zeiten, die sehr stark mit Arbeit besetzt sind. Hier muss ich lernen, mich abzugrenzen und zurückzufahren. Für mich bedeutet Fasten aber auch, bestimmte Verhaltensmuster von mir zu hinterfragen. Das kann eine Anfechtung sein. Im biblischen Kontext spricht man von der Versuchung. Man wird versucht, andere Menschen zu beneiden oder tut Dinge lieber nur für sich alleine. 

Das führt uns zum Motto der diesjährigen Fastenaktion.

Cornell: Genau, in diesem Jahr gilt das Motto "Ey, komm mal rüber". Das heißt für uns, mehr im Team zu denken oder Menschen in Not zu sich einzuladen.

Das klingt erst mal gar nicht nach Fasten. 

Cornell: Ich finde es aber total spannend, dass man eher Dinge mehr tut als das man sie lässt. Dass man also nicht verzichtet. Das Ziel ist es: Um in Begegnung mit Gott zu kommen, öffne ich mich für andere.

Es geht aber auch in Stille?

Cornell: Ja, das ist dieses Jahr zwar nicht meine Art des Fastens, aber natürlich auch möglich. Man geht vielleicht jeden Tag 20 Minuten in die Stille. Das bedarf ein bisschen Übung, insofern ist es gut, dass das Ganze sieben Wochen dauert. Am Anfang fällt es schwer, in diese Stille zu finden. Es fällt aber mit jedem Tag und mit jeder Woche einfacher, weil man dann Übung darin bekommt, den Gedanken zu erlauben zu gehen, die sich nach vorne drängen und sie loszulassen. Man kann sich einen Bibelvers vorlegen und die Konzentration immer wieder auf ihn lenken und über ihn meditieren. Das ist ehrlich gesagt eine Art des Luxus. Es ist eine Kraft, aus der man im Alltag schöpfen kann. Ich kann mich dann auf das besinnen, was mir Kraft und Liebe gibt, wenn ich mich zum Beispiel mit dem Bibelvers aus dem 2. Timotheus beschäftige: 

"Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit."

Es gibt aber auch Alternativen. Jeder muss einen eignen Weg finden. Für manche ist es besser, spazierenzugehen. Bevor man ins Bett geht, dreht man noch einmal eine kleine Runde für sich. Aber ich würde diese Zeit jetzt auch nicht gleich wieder so vollstopfen, sondern es auch einmal aushalten, dass 20 Minuten lang nichts passiert und Vertrauen haben, dass sich in dieser Zeit eben doch etwas ereignet.

Lassen sich deine jungen Gemeindemitglieder auf das Fasten ein?

Cornell: Ich habe sie am Aschermittwoch über social media gefragt: Habt ihr euch schon entschieden, ob ihr fasten wollt? Ein Mädchen schrieb zurück, dass sie jede Woche etwas anderes fastet. Das fand ich interessant. Sie schrieb: Die erste Woche ohne Zucker, die zweite Woche ohne Gluten, die dritte ohne Insta und die letzte weiß ich noch nicht. Das fand ich süß, denn eigentlich sind es ja sieben Wochen.

Mehr zu 7 Wochen Ohne 2024 7 Wochen ohne Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta?Fastenzeit ist Zeit des Verzichtes? Nicht unbedingt, findet Johannetta Cornell, die Kreisjugendpfarrerin der evangelischen Kirche in Potsdam. Ohrenweide Podcast Irgendwo zugestiegenOhrenweide Folge 1411. Helge Heynold liest: Irgendwo zugestiegen - von Andreas Malessa. 7 Wochen Ohne 2024 Fasten
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Schulze: Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Schulze: Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 10:14

Köln (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Bedeutung von Entwicklungszusammenarbeit für die internationale Sicherheit hervorgehoben. „Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik“, sagte Schulze anlässlich des Beginns der Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag im „Morgenecho“ auf WDR5. „Wo Menschen nicht hungern müssen, wo die Kinder zur Schule gehen können, wo Jobs mit sicherem Einkommen da sind, da entzieht man dem Terror den Nährboden.“

„Kluge Geopolitik ist in unserem eigenen Interesse“, betonte die SPD-Politikerin. Projekte der Entwicklungszusammenarbeit trügen dazu bei, Regionen zu stabilisieren und Fluchtbewegungen zu verhindern. In internationale Entwicklungspolitik zu investieren, „das ist etwas, was sich langfristig auszahlt“.

Schulze begrüßte den am Donnerstag bekanntgewordenen Appell ehemaliger Bundespolitiker, das Entwicklungshilfebudget nicht zu kürzen, sondern vielmehr aufzustocken. In dem unter anderem vom frühen Bundespräsidenten Horst Köhler unterzeichneten Aufruf heißt es: „Sicherheit in Deutschland und der Welt beruht neben Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit genauso auf Investitionen in die globale Entwicklung.“ Zu den weiteren Unterzeichnern gehören unter anderem der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert und Ex-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU), der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sowie die früheren Entwicklungsminister Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) und Gerd Müller (CSU).

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Senegal: Verfassungsgericht erklärt Wahlverschiebung für rechtswidrig

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Senegal: Verfassungsgericht erklärt Wahlverschiebung für rechtswidrig evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 10:07

Nairobi, Dakar (epd). Das Verfassungsgericht im Senegal hat die Verschiebung der Präsidentschaftswahl für rechtswidrig erklärt. In seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Urteil zur Aufschiebung der eigentlich für Ende Februar anstehenden Abstimmung befand das Gericht das Dekret von Präsident Macky Sall dazu für nichtig. Zugleich nannten die Richter eine Gesetzesvorlage des Parlaments für einen neuen Wahltermin im Dezember gesetzeswidrig.

Nur das Verfassungsgericht habe das Mandat, eine Wahl zu verschieben, hieß es in der Erklärung, und auch nur im Falle des Todes oder Rückzugs eines Kandidaten. Das Gericht erklärte weiter, dass der ursprüngliche Wahltermin am 25. Februar zwar unmöglich eingehalten werden könne, hält die Regierung und die zuständigen Behörden aber dazu an, die Wahl so bald wie möglich abzuhalten und zwar vor dem Ablauf von Salls Mandat am 2. April.

Wahlkampfveranstaltungen fanden nicht mehr statt, seit Sall am 3. Februar die Wahl abgesagt hatte. Mehrere Oppositionskandidaten und -politiker wurden bei den seitdem stattfindenden Protesten verhaftet. Am Donnerstag wurden mehrere von ihnen wieder freigelassen. Amnesty International kritisierte eine unverhältnismäßige Polizeigewalt gegen die Demonstrierenden. Mindestens drei Menschen seien bei Protesten vergangene Woche getötet worden.

Der Senegal befindet sich in einer schweren politischen Krise, die schon vor Salls Entscheidung zur Verschiebung der Wahl begonnen hat. Nur 20 der insgesamt 79 Präsidentschaftskandidaten und -kandidatinnen, die ihre Unterlagen eingereicht hatten, wurden zur Wahl zugelassen, dagegen gab es bereits Proteste. Bereits seit Jahren drangsaliert die Regierung die Opposition im Land, hunderte Aktivisten und Oppositionspolitiker sind im Gefängnis.

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Bischof Karl-Hinrich Manzke geht in den Ruhestand

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Bischof Karl-Hinrich Manzke geht in den Ruhestand evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 09:45

Bückeburg (epd). Nach 14-jähriger Amtszeit wird der evangelische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (66) aus Bückeburg am 24. Februar mit einem festlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Der promovierte Theologe steht seit 2009 an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe an der Grenze von Niedersachsen zu Nordrhein-Westfalen.

Neben seinen Aufgaben vor Ort war Manzke auch auf Bundesebene tätig: als Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Beauftragter des Rates der EKD für die Seelsorge an der Bundespolizei. Deswegen sind für den Gottesdienst auch Grußworte aus dem Bundesinnenministerium und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz angekündigt.

Der Leitende VELKD-Bischof Ralf Meister aus Hannover wird Manzke dabei offiziell von seinen Aufgaben entpflichten. Zu den weiteren Gästen aus Politik, Gesellschaft und Religion gehören unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs aus Hamburg. Beide wollen Grußworte sprechen.

Der Bischof war am 13. Februar 66 Jahre alt geworden. Zu seinem Nachfolger wurde der bayrische Pfarrer Oliver Schuegraf (54) gewählt, der bislang als Oberkirchenrat für das Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes in Hannover tätig ist.

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Gemeinde Kürten darf AfD-Kreisverband Bürgerhaus nicht verweigern

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Gemeinde Kürten darf AfD-Kreisverband Bürgerhaus nicht verweigern evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 09:23

Münster (epd). Die rheinische Gemeinde Kürten muss dem AfD-Kreisververband Rhein-Berg ihr kommunales Bürgerhaus für eine Parteiveranstaltung vermieten. Das hat das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen am Donnerstagabend entschieden. Dem AfD-Kreisverband stehe ein Anspruch auf Nutzung des Bürgerhauses zu, heißt es in dem am Freitag veröffentlichen Beschluss des Gerichts (AZ: 15 B 144/24). Dass die Veranstaltung voraussichtlich von Gegendemonstrationen begleitet wird, reiche als Begründung für eine Ablehnung nicht aus.

Damit wurde eine Beschwerde der Kommune gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln abgewiesen. Das hatte am Mittwoch einem Eilantrag des AfD-Kreisverbandes stattgegeben. Die Gemeinde hatte der Partei das Gebäude für eine am Freitagabend geplante Veranstaltung verweigert. Zur Begründung führte sie unter anderem an, der Antragsteller sei der Kreisverband einer politischen Partei und keine in Kürten ansässige Ortsgruppe.

Laut der Entscheidung des 15. Senats des Oberverwaltungsgerichts bewegt sich der geplante „Populistische Ascherfreitag“ in Kürten jedoch innerhalb der bisherigen Vergabepraxis. So habe die Gemeinde dem AfD-Kreisverband erstmals im Jahr 2022 für eine Veranstaltung zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen vermietet und auch die erneute Reservierungsanfrage positiv beantwortet. Darüber hinaus sei das Bürgerhaus in der Vergangenheit auch dem Kreisverband CDU Rheinisch-Bergischer Kreis zur Abhaltung zweier Kreisparteitage überlassen worden.

Im Kürtener Bürgerhaus soll am Freitagabend ein „Ascherfreitag“ mit dem AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, stattfinden. Eine Gegendemonstration ist geplant, zu der die Polizei mehrere Tausend Teilnehmer erwartet.

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Friedensverband fordert Initiativen zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Friedensverband fordert Initiativen zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 09:20

Bonn (epd). Zum zweiten Jahrestag der russischen Offensive in der Ukraine beobachtet die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) mit großer Sorge den anhaltenden Krieg und die steigenden Opferzahlen. In einer am Freitag in Bonn veröffentlichten Erklärung stellt sich der AGDF-Vorstand daher nachdrücklich hinter alle Initiativen für Verhandlungen über einen Waffenstillstand und Schritte auf dem Weg zu einer Friedenslösung.

Es drohe ein langer „Abnutzungskrieg“, die Frontlinien hätten sich seit Monaten kaum verändert. „Ein Weg aus diesem brutalen, mörderischen Krieg erfordert letztlich die Bereitschaft beider Seiten für Verhandlungen über einen Waffenstillstand und einen längerfristigen Frieden“, betont der Friedensverband. Die AGDF ist ein Dachverband, in dem sich Organisationen und Initiativen vor allem aus dem Bereich der evangelischen Kirche zusammengeschlossen haben.

Auch wenn aktuell nicht absehbar sei, wie Russland an den Verhandlungstisch gebracht werden könne, solle die Verhandlungsbereitschaft durch Initiativen von internationalen Institutionen, Organisationen und anderen Staaten massiv gefördert werden. „Die AGDF sieht mit Sorge, dass die Aufmerksamkeit für den Krieg und seine Opfer auch in Deutschland zu schwinden scheint“, heißt es in der Erklärung. Der zweite Jahrestag des russischen Einmarsches solle Anlass sein, innezuhalten und die unter dem Krieg leidenden Menschen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und der Unterstützung zu rücken.

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Grünen-Politiker Saleh für differenzierteren Blick auf Nahost-Krieg

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Grünen-Politiker Saleh für differenzierteren Blick auf Nahost-Krieg evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 08:42

Berlin (epd). Der Grünen-Politiker Kassem Taher Saleh fordert bessere Aufklärung zum Nahost-Konflikt und eine differenzierte Sicht auf den Krieg im Gaza-Streifen. Auch wenn Deutschland zu seiner historischen Verantwortung stehe, heiße das nicht, dass alle Handlungen Israels zu 100 Prozent unterstützt werden müssten, sagte Saleh der in Berlin erscheinenden „taz“ (Freitag). „Leider entstand aber nach dem 7. Oktober in der migrantischen Community und bei mir der Eindruck: Wir müssen uns jetzt ohne Wenn und Aber zu Israel bekennen - sonst sind wir nicht mehr Teil dieses Landes.“

Zugleich wandte sich Saleh klar gegen antisemitische Vorfälle bei Demonstrationen, an denen sich auch viele Menschen mit Migrationshintergrund beteiligt hatten. „Ich hätte mir auf den Demonstrationen auch klarere Positionen zu den Morden des 7. Oktober gewünscht, genauso wie eine klare Distanzierung von all jenen, die das Massaker gefeiert haben“, betonte der im Irak geborene Politiker. „Die Hamas ist eine Terrororganisation, will den Staat Israel auslöschen und muss vernichtet werden.“

Dennoch frage er sich, warum Israel in Kauf nehme, dass durch den Beschuss von Krankenhäusern und Schulen so viele Menschen stürben. „Daneben hätte ich mir gewünscht, dass man das und den Schmerz der migrantischen Communitys stärker in unsere politischen Debatten aufnimmt“, sagte der Baupolitiker Saleh im Interview. „Auch da hat es mir an Empathie gefehlt, gerade von Regierungsmitgliedern und insbesondere von Bundeskanzler Olaf Scholz.“

Zum in drei Wochen beginnenden Ramadan erklärte der Politiker mit kurdischem Vater und arabischer Mutter: „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen zumindest diesen einen Monat ohne Angst um ihr Leben, ohne Krieg und ohne Waffen begehen können.“

Zum Verstehen der Hintergründe des Nahost-Konflikts wirbt Saleh für mehr Aufklärung und Bildungsarbeit. In seiner Schulzeit in Deutschland hätte er gerne erfahren, was es bedeute, jüdisch zu sein - in Deutschland und in Israel. „Aber das hat komplett gefehlt. Und das gibt es bis heute nicht genug“, sagte er.

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Peter Kraus will auch nach sechs Abschiedstourneen nicht aufhören

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Peter Kraus will auch nach sechs Abschiedstourneen nicht aufhören evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 08:39

München (epd). Peter Kraus denkt nach eigenen Worten mit 84 Jahren noch nicht ans Karriereende. In den vergangenen Jahre habe er bereits sechs Abschiedstourneen gegeben. „Ja, was soll ich sagen, ich bin nun mal nicht gestorben, ich fühle mich gut“, sagte der Sänger dem am Freitag in München erschienenen „SZ Magazin“. Er sei glücklich, dass er Fans habe, die nach 60 Jahren noch zu seinen Konzerten kommen.

Kraus räumte ein, Gedanken an den Tod zu vermeiden. „Aber in letzter Zeit beschäftigt es mich langsam“, sagte er. Wie sich Menschen später an ihn erinnern, ist ihm laut eigener Aussage „wurscht“. „Ich bin zufrieden, wenn alle nur 'Sugar Baby' sagen“, sagte der Musiker unter Anspielung auf eines seiner bekanntesten Lieder.

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Antisemitismusbeauftragter fordert Hochschulen zum Handeln auf

Sonntagsblatt 2 Monate 3 Wochen ago
München (epd). Nach dem mutmaßlichen Angriff eines propalästinensischen Studenten auf einen jüdischen Kommilitonen in Berlin fordert der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle Konsequenzen. Die Hochschulen müssten prüfen, ob gewaltsame Attacken von Studierenden eine Exmatrikulation nach sich ziehen können, sagte Spaenle am Donnerstag. Gegebenenfalls müsste das Hochschulrecht entsprechend angepasst werden. Außerdem sollten an Hochschulen - analog zu Justiz und Polizei - Antisemitismusbeauftragte berufen werden.
epd

Grüne kritisieren Bewertungsverfahren für Lehrkräfte als eingestaubt

Sonntagsblatt 2 Monate 3 Wochen ago
München (epd). Die Landtagsfraktion der Grünen hat eine systematische Benachteiligung von weiblichen und Teilzeit-Lehrkräften bei dienstlichen Beurteilungen beklagt. Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) müsse das "eingestaubte System" der Beurteilungen abschaffen "und durch moderne Maßnahmen ersetzen", forderte der Grünen-Bildungspolitiker Max Deisenhofer. Zudem müsse es Schulungen für jene geben, die Beurteilungen vornehmen, um "unbewusste Vorurteile zu erkennen und zu beseitigen", betonte er.
epd

Honecker-Vergleich: Lemke wirft Söder Grenzüberschreitung vor

Sonntagsblatt 2 Monate 3 Wochen ago
Berlin, Passau (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) wegen des Vergleichs von ihr mit der früheren DDR-Volksbildungsministerin Margot Honecker scharf kritisiert. "Diese Entgleisung von Markus Söder ist ebenso geschichtsvergessen wie grenzüberschreitend", erklärte ein Sprecher Lemkes am Mittwoch in Berlin. Lemke sei 1989 zusammen mit Hunderttausenden Menschen auf die Straße gegangen, um für Freiheit, Demokratie und gegen das DDR-Regime zu demonstrieren, ergänzte der Ministeriumssprecher.
epd

4,5 Millionen Menschen besuchten Bayerns Schlösser

Sonntagsblatt 2 Monate 3 Wochen ago
München (epd). Mehr als 4,5 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr die Schlösser, Burgen und Residenzen in Bayern besucht. Das seien fast eine Million mehr als im Vorjahr, teilte die Bayerische Schlösserverwaltung am Donnerstag mit. Spitzenreiter ist Schloss Neuschwanstein mit mehr als 850.000 Besuchern.
epd