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Senegal: Verfassungsrat erhöht Druck auf Staatschef Sall

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Senegal: Verfassungsrat erhöht Druck auf Staatschef Sall evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 14:38 Der Streit über den Wahltermin im Senegal geht weiter: Der Verfassungsrat des afrikanischen Landes erklärte die Verschiebung für rechtswidrig. Doch der ursprüngliche Termin Ende Februar dürfte nicht mehr einzuhalten sein.

Nairobi, Dakar (epd). Im Streit über die Verschiebung der Präsidentschaftswahl im Senegal erhöht der Verfassungsrat den Druck auf Staatschef Macky Sall. Der Rat erklärte die Verschiebung der für Ende Februar geplanten Wahl in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Urteil für rechtswidrig. Die westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas rief nach dem Richterspruch alle Parteien zum Dialog auf.

Der Verfassungsrat befand das Dekret von Präsident Sall zur Verschiebung der Wahl für nichtig. Zugleich nannten die Richter eine Gesetzesvorlage des Parlaments für einen neuen Wahltermin im Dezember gesetzeswidrig.

Nur der Verfassungsrat habe das Mandat, eine Wahl zu verschieben, hieß es in der Erklärung, und auch nur im Falle des Todes oder Rückzugs eines Kandidaten. Das Gericht erklärte weiter, dass der ursprüngliche Wahltermin am 25. Februar zwar unmöglich eingehalten werden könne, hält die Regierung und die zuständigen Behörden aber dazu an, die Wahl so bald wie möglich abzuhalten und zwar vor dem Ablauf von Salls Mandat am 2. April.

Der Staatenbund Ecowas forderte am Freitag alle Akteure auf, die Entscheidung des Verfassungsrats zu achten. Die dafür zuständigen Behörden müssten ein neues Wahldatum in Übereinstimmung mit dem Urteil festlegen, hieß es in einer auf der Internetplattform X (ehemals Twitter) verbreiteten Erklärung.

Seit Staatschef Sall am 3. Februar die Wahl abgesagt hatte, gab es keine Wahlkampfveranstaltungen mehr. Mehrere Oppositionskandidaten und -politiker wurden bei Protesten verhaftet. Am Donnerstag wurden mehrere von ihnen wieder freigelassen. Amnesty International kritisierte eine unverhältnismäßige Polizeigewalt gegen die Demonstrierenden. Mindestens drei Menschen seien bei Protesten vergangene Woche getötet worden.

Der Senegal befindet sich in einer schweren politischen Krise, die schon vor Salls Entscheidung zur Verschiebung der Wahl begonnen hat. Nur 20 der insgesamt 79 Präsidentschaftskandidaten und -kandidatinnen, die ihre Unterlagen eingereicht hatten, wurden zur Wahl zugelassen, dagegen gab es bereits Proteste. Bereits seit Jahren drangsaliert die Regierung die Opposition im Land, hunderte Aktivisten und Oppositionspolitiker sind im Gefängnis.

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Bundesamt: Beratungsanfragen zu Radikalisierung 2023 verdoppelt

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Bundesamt: Beratungsanfragen zu Radikalisierung 2023 verdoppelt evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 14:12

Nürnberg (epd). Die Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge hat im Jahr 2023 doppelt so viele Beratungsanfragen bearbeitet wie im Vorjahr. Mit 313 Beratungsgesprächen sei der höchste Wert seit fünf Jahren erreicht, teilte das Bundesamt am Freitag in Nürnberg mit. Die bundesweite Erstanlaufstelle habe bereits in den vergangenen Jahren ein hohes Niveau an Beratungsanfragen zu Islamismus und Radikalisierung erfasst. Dennoch stelle der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 „einen Einschnitt dar - sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht“, sagte Florian Endres, Leiter der Beratungsstelle.

Mehr als die Hälfte der Beratungsanfragen stammt laut Mitteilung aus dem familiären Umfeld mutmaßlich radikalisierter Personen, vor allem von Eltern. Jede fünfte Anfrage gehe auf einen schulischen Kontext zurück, zum Beispiel wenn Lehrkräfte Wesensveränderungen bei Schülerinnen und Schülern feststellten.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt sei eine Veränderung der Beratungsinhalte wahrzunehmen. Oft gehe es inzwischen um das Konfliktgeschehen vor Ort, Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit sowie die in der Region aktiven extremistischen Organisationen. Auch Unsicherheiten im Umgang mit Kommentaren oder Postings mit Bezug zum Nahostkonflikt in den sozialen Medien würden von den Ratsuchenden thematisiert. Grundsätzlich sei zu beobachten, dass islamistisch motivierte Radikalisierungsprozesse zunehmend in Internet angestoßen und vertieft werden, teilte das Bundesamt auf Nachfrage mit.

Das Durchschnittsalter mutmaßlich islamistisch radikalisierter Personen sei im vergangenen Jahr weiter gesunken und betrage nun etwa 17 Jahre. Auch immer mehr junge Menschen unter 13 Jahren seien betroffen.

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Cannabis-Gesetz: Ärzteschaft fordert freie Abstimmung im Bundestag

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Cannabis-Gesetz: Ärzteschaft fordert freie Abstimmung im Bundestag evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 13:54 Vor der Abstimmung im Bundestag über das Cannabis-Gesetz intensivieren die Gegner ihre Warnungen. Die Ärzteschaft fordert, die Abstimmung freizugeben. Die Legalisierung der Droge sei eine Gewissensfrage, sagt Ärztepräsident Reinhardt.

Berlin, Hannover (epd). Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Regierungsfraktionen im Bundestag aufgefordert, die bevorstehende Abstimmung über die Legalisierung von Cannabis freizugeben. Er erklärte am Freitag in Berlin: „Hier geht es um eine wichtige gesellschaftliche Weichenstellung, bei der die Fraktionsdisziplin gegenüber der persönlichen Verantwortung der Abgeordneten zurücktreten muss.“ Deshalb sei es richtig, wenn das Parlament in namentlicher Abstimmung entscheide, fügte er hinzu.

Die Legalisierung von Cannabis werde die gravierenden gesundheitlichen Schäden durch die Droge weiter verschlimmern, erklärte Reinhardt und verwies auf die deutsche und internationale Studienlage. Bereits im Dezember 2023 hatte die Bundesärztekammer gemeinsam mit Fachverbänden aus dem Gesundheitswesen, der Pädagogik und von Polizei und Justiz alle Bundestagsabgeordneten persönlich gebeten, dem Gesetz nicht zuzustimmen.

Dem Gesetzentwurf zufolge sollen Erwachsene begrenzte Mengen von Cannabis besitzen, konsumieren und zu Hause anbauen dürfen. Außerdem sollen Anbau und Abgabe der Droge im Rahmen von kontrollierten Cannabis-Clubs erlaubt werden. Für den öffentlichen Konsum soll es zahlreiche Regeln geben, etwa, dass er in Sichtweite von Schulen, Spielplätzen, Kitas und Jugendeinrichtungen verboten ist. Für Jugendliche bis 18 Jahre bleiben Besitz und Konsum verboten.

Die Unionsfraktion im Bundestag hatte vor kurzem ebenfalls eine namentliche Abstimmung, nicht aber die Aufhebung des Fraktionszwangs gefordert. Damit will die Opposition deutlich machen, dass es auch in den Reihen der Koalition Gegnerinnen und Gegner des Gesetzes gibt. Zuletzt hatte der SPD-Abgeordnete Sebastian Fiedler erklärt, er rechne mit einer zweistelligen Anzahl von Nein-Stimmen in seiner Fraktion. Die Abstimmung ist noch für Februar geplant. Die Fachpolitiker von SPD, Grünen und FDP hatten sich zuvor auf zahlreiche Änderungen an dem ursprünglichen Entwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verständigt.

Das Cannabis-Gesetz soll am 1. April in Kraft treten. Der Bundesrat müsste es spätestens am 22. März billigen. Die Länderkammer muss dem Gesetz nicht zustimmen, damit es in Kraft treten kann, kann aber mit einer Mehrheit Einspruch einlegen. Die Bundesländer stehen den Neuregelungen sehr kritisch gegenüber. Sie fürchten massive Mehrarbeit bei Polizei und Justiz.

Mehrere niedersächsische Ministerien übten am Freitag in Hannover Kritik an dem Gesetzentwurf. Er sei ein „schlechter Kompromiss“, sagte eine Sprecherin von Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Er sei nicht praxistauglich. Polizei und Justiz würden nicht entlastet, weil die Kontrollvorschriften „sehr komplex“ seien. Das Justizministerium kritisierte die rückwirkenden Folgen für Haftstrafen. Wenn das Gesetz in Kraft trete, müssten alle Inhaftierten, gegen die zurzeit eine Strafe wegen eines künftig nicht mehr strafbaren Drogendeliktes vollstreckt werde, aus der Haft entlassen werden. Allein in Niedersachsen müssten dafür etwa 16.000 Akten durchgesehen werden.

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Reformkräfte: Bischofskonferenz spart wichtige Themen aus

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Reformkräfte: Bischofskonferenz spart wichtige Themen aus evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 13:48 Wenn sich in der kommenden Woche die deutschen katholischen Bischöfe in Augsburg treffen, wollen sie unter anderem über den Zustand der Demokratie sprechen. Reformkräfte kritisieren, die Bischöfe klammerten eher unangenehme Themen aus.

Frankfurt a.M. (epd). Katholische Reformbewegungen fordern eine intensivere Beschäftigung der Deutschen Bischofskonferenz mit den Themen sexualisierte Gewalt und Beteiligung von Laien sowie Frauen in der Kirche. „Die wirklich wichtigen Themen werden wieder einmal ausgespart“, kritisierte am Freitag die stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Agnes Wuckelt, mit Blick auf die am Montag in Augsburg beginnende Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe.

Die Bischöfe beraten bis Donnerstag nächster Woche. Schwerpunkt ihrer Beratungen ist die Zukunft der Demokratie im Wahljahr 2024. Zudem soll es eine erste Sondierung zur im vergangenen November veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung geben. Weitere Themen seien weitere Überlegungen zum Reformprozess Synodaler Weg, die Weltsynode im Rom, das Heilige Jahr 2025, die Internationale Ministrantenwallfahrt in diesem Sommer sowie die „Woche für das Leben“.

Wuckelt verortete bei vielen Bischöfen „wenig Aufnahmebereitschaft dafür, was wir im Synodalen Weg erarbeitet haben“. Sie erneuerte die Forderung, die Zahl der Frauen in verantwortlichen Positionen auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens zu erhöhen und das Kirchenrecht entsprechend anzupassen. Es sei frustrierend, dass diese Forderungen bereits seit Jahrzehnten im Raum stünden. „Der Bogen ist gespannt, und viel Geduld ist bei uns Frauen nicht mehr vorhanden“, sagte die Theologie-Professorin.

Die Geistliche Beirätin des Katholischen Deutschen Frauenbunds, Dorothee Sandherr-Klemp, warnte vor einem Erstarken von „straff bis autoritär geführten neuen geistlichen Gemeinschaften“. In einigen Bistümern würden diese zulasten gemeindlicher Jugendarbeit und diözesaner Hochschulseelsorge gefördert. In Hochschulgemeinden träfen sie auf suchende und bedürftige junge Menschen in vulnerablen Lebensphasen. „Wir appellieren an die deutschen Bischöfe, wachsam zu sein und diesen Gemeinschaften die Jugendarbeit sowie die Hochschulpastoral nicht einfach blauäugig zu überlassen“, sagte sie. Im Sinne der spirituellen Selbstbestimmung seien diese Gemeinschaften hochproblematisch.

Miki Herrlein von „Out in church“ sagte, das queer-katholische Bündnis warte noch immer auf eine „ernst gemeinte Einladung zur Zusammenarbeit“ seitens der Bischöfe. Er kritisierte außerdem, dass in einigen Bistümern die vorgesehenen Konsultationen der Basis zur Weltsynode nicht durchgeführt würden. Herrlein beklagte sowohl eine „Nichtunterrichtung der Gläubigen als auch die intransparente Durchführung der Befragungen“.

Christian Weisner von „Wir sind Kirche“ sprach von drei Knoten, die die Bischöfe zu lösen hätten: die Entscheidung über Geld für den Fortgang des Synodalen Wegs, die Vorbereitungen zur Weltsynode und die Anerkennung des Synodalen Wegs durch den Vatikan.

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Hinterbliebene brauchen mehr Hilfe

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Hinterbliebene brauchen mehr Hilfe GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 13:45 epd-bild/Alexander Lang Trauerbegleiter berichten, daß es für viele Menschen immernoch ein Tabu sei, über die Themen Sterben und Trauer zu sprechen. Trauerbegleiterin rät Das Thema Sterben, Tod und Trauer ist immer noch ein Tabuthema. Die Trauerbegleiterin Kerstin Fleischer appelliert, trauernde Menschen besser in den Blick zu nehmen.

Menschen, die einen nahen Angehörigen verloren haben, fühlten sich oftmals einsam und mit ihren Gefühlen alleingelassen oder überfordert, sagt die Referentin für Hospiz- und Trauerarbeit des Bistums Speyer dem Evangelischen Pressedienst. Fleischer engagiert sich in der Begleitung und Beratung trauernder Menschen sowie in der Fort- und Weiterbildung ehrenamtlicher Trauerbegleiterinnen und -begleiter.

Das Thema Sterben, Tod und Trauer sei noch immer ein Tabuthema, sagt die katholische Theologin und Pastoralreferentin, die auch Referentin bei einer aktuellen Ausbildung der Ökumenischen Hospizhilfe Pfalz/Saarpfalz zur Trauerbegleitung ist. Doch gebe es mittlerweile in einem Netzwerk in der Pfalz und Saarpfalz zahlreiche Einrichtungen wie Trauergruppen oder -treffs, in denen trauernde Menschen gleich welcher Konfession oder Herkunft Hilfe fänden. Rund 110 Frauen und etwa 15 Männer engagierten sich als ehrenamtliche Trauerbegleiter in dem Netzwerk, zweimal im Jahr gebe es für sie einen Fortbildungstag.

Die Trauerbegleiter wollten für Menschen in einer Trauerphase in Gruppen- oder Einzelbegleitungen "ein Anker sein, an dem man sich festmachen kann", sagt Fleischer. Sie hörten zu, sprächen Mut zu, seien einfach da und stärkten damit Trauernde. Die Begleitungen seien in der Regel zeitlich begrenzt, in vielen Trauerfällen auf etwa sechs Monate bis zu einem Jahr. 

Trauer sei zwar keine Krankheit, könne aber krank machen, wenn Menschen sie nicht zuließen oder keine Unterstützung erhielten, sagte Fleischer. Bei der Bewältigung des Schmerzes könne auch der christliche Glaube helfen. Manche Trauernde hätten in ihrer schwierigen Lebenssituation "den Bezug zu Gott gefunden und sich getragen gefühlt", berichtet die Pastoralreferentin.

"Wir wollen Trauernden keine Ratschläge geben, sondern sie zum Leben begleiten", sagt Christa Hoffmann. Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen betreut sie Trauergruppen und einen offenen Trauertreff, die beim Hospizdienst der AWO Pfalz in Bad Dürkheim angeschlossen sind. "Wir wollen Betroffenen zuhören, was sie wollen, ihnen aber nichts überstülpen", ergänzt ihre Kollegin Ute Krämer-Frietsch.

Für viele Menschen sei es noch immer ein Tabu, über die Themen Sterben und Trauer zu sprechen, berichten die Trauerbegleiter. Ärzte, Kommunen oder Kirchengemeinden gäben Informationen über Trauergruppen. "Der erste Schritt muss aber von den Trauernden ausgehen", sagt Trauerbegleiterin Irmgard Banspach. Noch immer nutzten mehr Frauen als Männer die Angebote in Gruppen oder Einzelgesprächen, ergänzt Trauerbegleiter Erhard Reinholz. Wenn Trauernde doch nicht mehr "aus dem Loch herauskommen", vermittle man etwa psychologische Hilfe.

Auch Fragen von Glauben und Religion kommen in der Begleitung von Trauernden auf, berichten die vier Trauerbegleiter aus Bad Dürkheim. "Durch die Trauer öffnen sich manche spirituell", sagt Christa Hoffmann.

Auf die Treffen in ihren Trauergruppen und gelegentlichen Kontakten zu den Trauerbegleitern wollen die Lehrerin aus Grünstadt und der Ingenieur aus Haßloch nicht verzichten. "Ich kann nur jedem raten, Trauerbegleitung in Anspruch zu nehmen", empfiehlt die Lehrerin.

Mehr zu Trauerbegleitung Trauerbegleiterin rät Hinterbliebene brauchen mehr HilfeDas Thema Sterben, Tod und Trauer ist immer noch ein Tabuthema. Die Trauerbegleiterin Kerstin Fleischer appelliert, trauernde Menschen besser in den Blick zu nehmen. Workshop für Trauernde Mit dem Kummerkutter zum Horizont<div class="field-zusatzinfo field-info-zusatzinfo-verwendung-1"><p>Der nächste Kummerkutter-Workshop findet statt am Sonnabend, 2. Dezember 2023, 15 bis 18 Uhr in der Apostelkirche in Hamburg-Eimsbüttel</p>

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Seelsorge Trauer Trauerbegleitung
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Scholz kondoliert Angehörigen nach Tod von Kreml-Kritiker Nawalny

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Scholz kondoliert Angehörigen nach Tod von Kreml-Kritiker Nawalny evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 13:38

Berlin (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Familie des verstorbenen russischen Regimekritikers Alexej Nawalny sein Beileid ausgesprochen. „Wir sind sehr bedrückt, wir sind bei der Familie, der Frau und dem Kind, und all den Angehörigen und Freunden“, sagte er am Freitag in Berlin. Der 47-jährige Nawalny ist Medienberichten zufolge während seiner Haft in einer russischen Strafkolonie gestorben. Nawalny war seit Langem ein Opponent des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Der Tod des Dissidenten sei „etwas ganz Furchtbares“, sagte Scholz, und diene auch als Zeichen, wie sich Russland verändert habe: „Nach den nun schon lange zurückliegenden hoffnungsvollen Entwicklungen in Richtung Demokratie, ist das längst keine Demokratie mehr“, sagte er.

Nawalny saß seit 2021 in Russland in Lagerhaft. 2020 überlebte er einen Giftanschlag. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in Deutschland war er nach Russland zurückgekehrt. Scholz sagte, den Mut, nach diesem Anschlag nach Russland zurückzukehren, habe Nawalny wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlt. Wer sich in Russland für Demokratie einsetze, müsse um sein Leben fürchten.

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Demonstration und Kranzniederlegung in Hanau

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Demonstration und Kranzniederlegung in Hanau GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 13:27 Arne Dedert/dpa Bilder der Opfer des Anschlags von Hanau hängen an einer Leine , um daran zu erinnern, dass am 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen wurden. (Symbolbild) Gedenken an Anschlagsopfer Am 19. Februar 2020 brachte ein Attentäter neun unschuldige Menschen in Hanau um. Der Angriff jährt sich am Montag zum vierten Mal. Für diesen Samstag, 17. Februar, rufen Hinterbliebene und Aktivist:innen zu einer bundesweiten Gedenkdemonstration auf.

Die Demo führt ab 14 Uhr am Kurt-Schumacher-Platz an den Tatorten vorbei zum Marktplatz, wo gegen 18 Uhr eine Kundgebung stattfindet. Auch Betroffene der Anschläge von Halle, München und der NSU-Morde beteiligten sich, sagte der Mitgründer der Initiative 19. Februar, Hagen Kopp, dem epd. Reden würden ausschließlich von Angehörigen der Opfer und Überlebenden gehalten.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der stellvertretende hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori (beide SPD) werden am 19. Februar um 11 Uhr auf dem Hauptfriedhof an der Gedenktafel in Stille Kränze niederlegen, wie der Leiter der städtischen Pressestelle, Dominik Kuhn, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) habe ihre Teilnahme zugesagt. Auf ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen der Opfer werde es keine politischen Reden geben. Zuvor um 10.30 Uhr wird auf dem Hauptfriedhof ein Imam für die Opfer beten.

Im vergangenen Jahr hatte die Stadt eine Kundgebung mit Hunderten Teilnehmern auf dem Marktplatz ausgerichtet, an der auch Faeser (SPD), Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und die damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, teilnahmen.

Auch an anderen Grabstätten von Opfern wird die Stadt Hanau nach Kuhns Angaben Kränze niederlegen lassen, auch in Bulgarien, Rumänien und der Türkei. Den ganzen Tag über bleiben die katholischen Kirchen in der Nähe der Anschlagsorte mit einer brennenden Trauerkerze zum persönlichen Gedenken geöffnet. Am Abend wird wie in den vergangenen Jahren zwischen 20 und 23 Uhr der Opfer an den Anschlagsorten am Heumarkt und am Kurt-Schumacher-Platz gedacht. Die Initiative 19. Februar Hanau und das Jugendzentrum Kesselstadt gestalten dort Mahnwachen.

Die evangelische Kirche, die jüdische Gemeinde Hanau und die katholische Kirche laden am Anschlagstag um19 Uhr zu einer gemeinsamen religiöse Gedenkfeier in die Wallonisch-Niederländische Gemeinde. Auf der Internetseite "Hanau steht zusammen" sind alle Veranstaltungen aufgelistet. Auch in anderen Städten wie Berlin, München, oder Köln wird der Anschlagsopfer von Hanau gedacht.

Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte erschossen und mehrere weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er seine Mutter und sich selbst.

Mehr zu Gedenken Gedenken an Anschlagsopfer Demonstration und Kranzniederlegung in HanauAm 19. Februar 2020 brachte ein Attentäter neun unschuldige Menschen in Hanau um. Der Angriff jährt sich am Montag zum vierten Mal. Für diesen Samstag rufen Hinterbliebene und Aktivist:innen zu einer bundesweiten Gedenkdemonstration auf. Am Sonntag im DLF Mit den Toten leben?Die Sterbenden kehrten "nicht heim zu Gott, sondern zurück zum Staub", aus dem sie gemacht sind. So formulierte zum Beispiel Eberhard Jüngel die "Entplatonisierung" des Todes. Doch in den letzten 20 Jahren hat ein Umdenken eingesetzt. Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Hanau-Attentats im Überblick Anschlag Attentat Ausländerfeindlichkeit Gedenken Rassismus Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
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Reaktionen auf Alexej Nawalnys Tod

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Reaktionen auf Alexej Nawalnys Tod GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 13:00 Alexander Zemlianichenko/AP/dpa Putin-Kritiker Alexej Nawalny ist nach Angaben russischer Staatsmedien tot. Kreml-Kritiker gestorben Nach Angaben russischer Staatsmedien ist der inhaftierte Putin-Kritiker Alexej Nawalny im Alter von 47 Jahren gestorben. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat entsetzt auf den Tod des russischen Regimekritikers Alexej Nawalny reagiert.

Er sei schockiert von den Medienberichten über Nawalnys Tod, schrieb Borrell am Freitag auf der Internetplattform X, ehemals Twitter. Der EU-Außenbeauftragte würdigte Nawalny als "sehr mutigen Mann", der Demokraten und der Zivilgesellschaft Hoffnung gegeben habe.

Der 47-jährige Nawalny ist laut der russischen Nachrichtenagentur Tass am Freitag während seiner Haft in einer russischen Strafkolonie gestorben.

Demnach fühlte sich Nawalny nach einem Spaziergang "unwohl" und brach zusammen. Versuche, ihn wiederzubeleben, seien gescheitert. Nawalny war seit Langem ein Opponent des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Borrell schrieb auf X, während man auf weitere Informationen warte, sei klar: "Dies ist allein Putins Verantwortung."

Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums wies laut Tass Vorwürfe zurück. Es habe noch keine forensische Untersuchung gegeben, erklärte sie demnach.

Nawalny saß seit 2021 in Russland in Lagerhaft. 2020 überlebte er einen Giftanschlag. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in Deutschland war er nach Russland zurückgekehrt.

Mehr zu Russland Kreml-Kritiker gestorben Reaktionen auf Alexej Nawalnys TodNach Angaben russischer Staatsmedien ist der inhaftierte Putin-Kritiker Alexej Nawalny im Alter von 47 Jahren gestorben. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat entsetzt auf den Tod des russischen Regimekritikers Alexej Nawalny reagiert. Weltwirtschaftsforum Davos Selenskyj: 2024 muss entscheidendes Jahr seinDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Verteidigungskrieg gegen den Angreifer Russland verstärkte militärische Anstrengungen angekündigt. Gefängnis Kritik Opposition Russland
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Rotes Kreuz: Mehr als die Hälfte der Ukrainer in finanzieller Not

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Rotes Kreuz: Mehr als die Hälfte der Ukrainer in finanzieller Not evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 12:49

Genf (epd). Mehr als die Hälfte der Ukrainerinnen und Ukrainer leiden laut dem Roten Kreuz unter finanzieller Not. Das gelte für die Menschen innerhalb und außerhalb des Landes, sagte die Rotkreuz-Regionaldirektorin für Europa, Birgitte Bischoff Ebbesen, am Freitag in Genf.

Laut einer Umfrage der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften habe der vor zwei Jahren begonnene russische Angriffskrieg zu einer zunehmenden Verschuldung der Bevölkerung und zur Annahme von unterbezahlten oder gefährlichen Jobs geführt, erklärte Bischoff Ebbesen. Ein Drittel der ukrainischen Flüchtlinge in den Nachbarländern müssten sich Geld leihen, um über die Runden zu kommen.

Die psychosozialen Auswirkungen der finanziellen Situation seien gravierend. Fast die Hälfte der 10.000 Befragten habe angegeben, dass sie mit der Angst um ihre Zukunft und die ihrer Familie lebten. Ein Drittel von ihnen habe eine Form psychologischer Hilfe in Anspruch genommen.

Der russische Präsident Wladimir Putin ließ am 24. Februar 2022 seine Armee in großem Umfang in die Ukraine einmarschieren. Im Jahr 2014 besetzte Russland bereits die ukrainische Halbinsel Krim und startete die Unterstützung von Rebellen in der Ostukraine.

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Reformkräfte: Bischofskonferenz spart wichtige Themen aus

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Reformkräfte: Bischofskonferenz spart wichtige Themen aus evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 12:36

Frankfurt a.M. (epd). Katholische Reformbewegungen fordern eine intensivere Beschäftigung der Deutschen Bischofskonferenz mit den Themen sexualisierte Gewalt und Beteiligung von Laien sowie Frauen in der Kirche. „Die wirklich wichtigen Themen werden wieder einmal ausgespart“, kritisierte am Freitag die stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Agnes Wuckelt, mit Blick auf die am Montag in Augsburg beginnende Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe.

Die Bischöfe beraten bis Donnerstag nächster Woche. Schwerpunkt ihrer Beratungen ist die Zukunft der Demokratie im Wahljahr 2024. Zudem soll es eine erste Sondierung zur im vergangenen Jahr veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung geben. Weitere Themen seien „weitere Überlegungen zum Synodalen Weg“, die Weltsynode im Rom, das Heilige Jahr 2025, die Internationale Ministrantenwallfahrt in diesem Sommer sowie die „Woche für das Leben“.

Wuckelt verortete bei vielen Bischöfen „wenig Aufnahmebereitschaft dafür, was wir im Synodalen Weg erarbeitet haben“. Sie erneuerte die Forderung, die Zahl der Frauen in verantwortlichen Positionen auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens zu erhöhen und das Kirchenrecht entsprechend anzupassen.

Die Geistliche Beirätin des Katholischen Deutschen Frauenbunds, Dorothee Sandherr-Klemp, warnte vor einem Erstarken von „straff bis autoritär geführten neuen geistlichen Gemeinschaften“. In einigen Bistümern würden diese zulasten gemeindlicher Jugendarbeit und diözesaner Hochschulseelsorge gefördert. In Hochschulgemeinden träfen sie auf suchende und bedürftige junge Menschen in vulnerablen Lebensphasen. Im Sinne der spirituellen Selbstbestimmung seien diese Gemeinschaften hochproblematisch.

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Publizist Güvercin: Türkei will mit "Dava"-Partei Einfluss nehmen

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Publizist Güvercin: Türkei will mit "Dava"-Partei Einfluss nehmen evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 12:30

Oberursel (epd). Mit der Gründung der Partei „Dava“ will die türkische Regierung nach Einschätzung des Journalisten und Publizisten Eren Güvercin Einfluss in Deutschland und Europa nehmen. Der Spitzenkandidat für die Europawahl, Fatih Zingal, sei jahrelang in einer Lobbyorganisation der Erdogan-Partei AKP aktiv gewesen, sagte das Beiratsmitglied der Alhambra-Gesellschaft in Berlin in einem Interview der Zeitschrift Publik-Forum (Ausgabe vom 23. Februar). Auch die anderen Vertreter hätten klare Bezüge zum türkisch-nationalistischen oder islamistischen Milieu. Der Vorsitzende Teyfik Özcan habe den Genozid an den Armeniern als Mythos bezeichnet.

Der Parteiname, der als Abkürzung für „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ steht, bedeute im Islam „Mission“ und sei als solcher Begriff eng mit der religiösen Agenda der AKP verknüpft, erklärte Güvercin. Mit der Begründung der Partei, sich gegen Muslimfeindlichkeit einzusetzen, bekräftigten die Parteigründer das besonders vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gepflegte Narrativ, Deutschland werde immer rassistischer.

Der Publizist sprach „Dava“ ab, sich wie behauptet gegen Rassismus und Antisemitismus einsetzen zu wollen. „Da muss ich mir nur ansehen, was sie zum Israel-Gaza-Krieg gesagt haben.“

Güvercin bezweifelte zugleich, dass die Partei professionelle Strukturen aufbauen könne und sich etablieren werde. Die Vertreter hätten „große Egos“ und würden in Machtkämpfe verfallen. Auch glaube er nicht, dass die neue Partei viele Menschen mobilisieren werde, erklärte Güvercin. Türkeistämmige Deutsche bildeten eine große Vielfalt. Aber wenn es der Partei gelinge, zwei oder drei Leute ins Europaparlament zu schicken, „könnten sie als Lautsprecher der AKP fungieren“.

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Ostafrika: Wo der Radsport boomt

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Ostafrika: Wo der Radsport boomt evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 12:14 Am Sonntag fällt in Kigali der Startschuss für die "Tour du Rwanda" Die Rennradszene in Ostafrika wächst mit jedem Jahr - und auch die Mittelschicht entdeckt das Radeln als Hobby für sich. Am Sonntag beginnt die Tour durch Ruanda, das afrikanische Radsport-Highlight des Jahres.

Nairobi (epd). Wenn am Sonntag in Ruandas Hauptstadt Kigali der Startschuss für die „Tour du Rwanda“ fällt, zischen Hunderte Rennradfahrer los - und Tausende Menschen in Ostafrika und aus dem Rest der Welt schauen zu. Die Tour ist das älteste, größte und wichtigste Radrennen auf dem afrikanischen Kontinent.

Seit 1988 rasen jedes Jahr hunderte Rennradfahrer durch das endlose Grün des kleinen Binnenlandes in Ostafrika, auch „Land der Tausend Hügel“ genannt: 740 Kilometer in acht Tagen, bei 13.724 Höhenmetern.

Seit 2009 zählen die Platzierungen bei der „Tour du Rwanda“ für die Rangliste des internationalen Radsport-Verbands UCI. In den vergangenen Jahren gewannen oft Sportler aus Eritrea, aber auch schon aus Spanien, den USA, Südafrika - und natürlich Ruanda.

Events wie das Rennen durch die Berge Ruandas zeigen: Der Radsport in Ostafrika wird immer wichtiger. Auch wenn in großen Teilen der Gesellschaft Radfahren mit Armut verbunden ist, entdecken immer mehr Menschen aus der wachsenden Mittelschicht das Radeln als Hobby für sich.

Ciarán Fitzpatrick leitet die Entwicklungsabteilung beim kenianischen Profi-Team „Kenyan Riders“. Der Ire lebt seit vielen Jahren in Iten, dem Sportstandort in Kenia schlechthin, 2.400 Meter über dem Meeresspiegel. Das ganze Jahr über trainieren hier Profi-Sportler aus aller Welt im Höhenlager. Die guten Bedingungen seien eine gute Grundlage für den Sport, sagt Fitzpatrick.

Die „Kenyan Riders“ waren zum bisher letzten Mal 2017 bei der Tour du Rwanda dabei. Je höher das Rennen in der internationalen Qualifikation angesiedelt wird, desto schwieriger ist die Teilnahme. Aktuell können nur Nationalteams oder interkontinentale Teams ihre Radler ins Rennen schicken. Doch die Ergebnisse aus Ruanda werden dadurch für das weltweite Ranking relevanter.

Seine gute Platzierung bei der „Tour du Rwanda“ half auch dem eritreischen Radfahrer Biniam Girmay. Der 23-Jährige gewann 2022 als erste schwarzer Afrikaner eine Etappe des legendären italienischen Radrennens „Giro d'Italia“. In Eritrea ist das Radfahren Volkssport, erste Rennen gab es schon während der italienischen Kolonialbesatzung.

Dass nicht mehr afrikanische Radfahrer an Rennen in Europa teilnehmen, liege an strukturellen Barrieren, erklärt Fitzpatrick. Die Reisen und das Equipment seien für die Fahrer schwer zu finanzieren, wenn sie nicht Teil eines Profi-Teams seien. Auch die Beschaffung von Visa für Rennen in Europa könne zum Problem werden.

In Kenias Hauptstadt Nairobi gibt es mittlerweile ein jährliches Rennen, das „Grand Nairobi Bike Race“, bei dem nicht nur Profis, sondern auch Kinder und Familien starten. Außerdem mit dabei: die „Black Mambas“. So werden die Räder ohne Gangschaltung genannt, die oft Menschen fahren, die kein Geld für andere Verkehrsmittel haben. Benannt sind sie nach der Schwarzen Mamba, eine der gefährlichsten Giftschlangen der Welt.

Auch Salome Kanini ist in der Kategorie angetreten, obwohl in ihrem Fuhrpark noch ganz andere Räder stehen. Die 36-jährige Kenianerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen im Radsport zu fördern. Gerade ist sie bei einem Rennen auf der tansanischen Insel Sansibar mitgefahren.

Mit ihrer Initiative „Dada Rides“ - Dada heißt „Schwester“ auf Suaheli - organisiert sie Rennen für ambitionierte Fahrerinnen, aber auch Trainings für Anfängerinnen. Sie engagiert sich zudem für bessere Bedingungen für Radfahrende im Straßenverkehr - denn bisher ist die Infrastruktur in Nairobi vor allem auf Autos ausgerichtet. Dabei besitzt nur ein Bruchteil der mehr als vier Millionen Menschen dort ein eigenes Auto.

Fitzpatrick von den „Kenyan Riders“ sagt, Rennen wie in Ruanda oder Kenia machten den Sport bekannter. Durch den Hype und die Presse, die solche Großveranstaltungen erzeugen, würden Leute angesteckt, die vorher nichts mit Radfahren am Hut gehabt hätten. Zudem machten sie es für Firmen interessanter, Teams oder einzelne Sportlerinnen zu sponsern.

Dass immer mehr Menschen in Kenia radeln, sieht Fitzpatrick als Grundlage für eine vielversprechende Zukunft des Radsports in Ostafrika. „Wenn in zehn bis zwanzig Jahren die Kinder dieser Leute alle anfangen, Rad zu fahren, dann wird es leichter, Talente zu finden und dann auch zu fördern“, sagt er. Der Radsport in Ostafrika boomt - und das ist erst der Anfang.

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Lehrer legt nach Urteil wegen heimlicher Klo-Fotos Rechtsmittel ein

Sonntagsblatt 2 Monate 3 Wochen ago
Aschaffenburg (epd). Ein wegen heimlicher Toilettenfilme von Kolleginnen und Kinderporno-Besitzes zu 13 Monaten Haft auf Bewährung verurteilter Lehrer hat ein "unbestimmtes Rechtsmittel" gegen die Entscheidung des Amtsgerichts Aschaffenburg eingelegt. Das Gericht hatte das Urteil vergangene Woche verkündet, sagte eine Gerichtssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag (Az: 303 Ls 530 Js 1296/22). Der Anwalt des Mannes habe am Mittwoch Rechtsmittel dagegen eingelegt.
epd

Kirchen eröffnen Fastenaktionen

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Kirchen eröffnen Fastenaktionen evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 11:02

Frankfurt a.M. (epd). Die beiden großen Kirchen in Deutschland starten am Sonntag ihre diesjährigen bundesweiten Fastenaktionen. Für die evangelische Kirche eröffnet der hannoversche Landesbischof Ralf Meister die Aktion „7 Wochen Ohne“ in der Osnabrücker Kirche St. Katharinen. Die katholische Aktion des Hilfswerks Misereor beginnt mit einem Gottesdienst in der Ludwigshafener Pfarrkirche St. Ludwig.

Die Gottesdienste werden im Fernsehen übertragen, die Feier in Osnabrück im ZDF ab 9.30 Uhr, die Messe in Ludwigshafen in der ARD ab 10 Uhr. Beide Aktionen laufen bis Ostern. Die evangelischen Kirchen rufen unter dem Motto „Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge“ dazu auf, Gemeinschaft zu leben. Misereor lenkt unter dem Leitwort „Interessiert mich die Bohne“ mit Veranstaltungen und einer Spendensammlung den Blick auf die schwierige Lage von Kleinbäuerinnen und -bauern in Kolumbien.

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Ärzteschaft fordert Cannabis-Gesetz-Abstimmung ohne Fraktionszwang

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Ärzteschaft fordert Cannabis-Gesetz-Abstimmung ohne Fraktionszwang evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 10:56

Berlin (epd). Die Ärzteschaft hat die Regierungsfraktionen im Bundestag aufgefordert, die bevorstehende Abstimmung über die Legalisierung von Cannabis freizugeben. Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt erklärte am Freitag in Berlin: „Hier geht es um eine wichtige gesellschaftliche Weichenstellung, bei der die Fraktionsdisziplin gegenüber der persönlichen Verantwortung der Abgeordneten zurücktreten muss.“

Die Legalisierung von Cannabis werde die gravierenden gesundheitlichen Schäden durch die Droge weiter verschlimmern, erklärte Reinhardt und verwies auf die deutsche und internationale Studienlage. Bereits im Dezember 2023 hatte die Bundesärztekammer gemeinsam mit Fachverbänden aus dem Gesundheitswesen, der Pädagogik und von Polizei und Justiz alle Bundestagsabgeordneten persönlich gebeten, dem Gesetz nicht zuzustimmen.

Dem Gesetzentwurf zufolge sollen Erwachsene begrenzte Mengen von Cannabis besitzen, konsumieren und zu Hause anbauen dürfen. Außerdem sollen Anbau und Abgabe der Droge im Rahmen von kontrollierten Cannabis-Clubs erlaubt werden. Für den öffentlichen Konsum soll es zahlreiche Regeln geben, etwa, dass er in Sichtweite von Schulen, Spielplätzen, Kitas und Jugendeinrichtungen verboten ist. Für Jugendliche bis 18 Jahre bleiben Besitz und Konsum verboten. Das Cannabis-Gesetz soll am 1. April in Kraft treten.

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Installation schmilzt schneller als gedacht

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Installation schmilzt schneller als gedacht GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 10:45 Ulf Buschmann Die Kunstaktion "Eternity" in den Gewölben der gotischen Kirche nimmt zur Fastenzeit Themen wie Verwandlung und Vergänglichkeit auf. Eispyramide in Bremer Kirche Seit dem Valentinstag hängt in der Bremer Stadtkirche Unser Lieben Frauen die Installation "Eternity" der Münchner Künstlerin Birthe Blauth: Eine 330 Kilogramm schwere Eispyramide sollte eigentlich bis Ende März abschmelzen. Doch alles kam anders – das Kunstwerk wird viel schneller kleiner.

In der Kirche ist es dunkel. Nur durch die großen Fenster an den Seiten und im Altarraum fällt Licht hinein. Wer die Bremer Stadtkirche "Unser Lieben Frauen" (ULF) betritt, ist praktisch sofort von der herrschenden fast mystischen Stimmung gefangen. Die Menschen nehmen um die im Quadrat angeordneten Bänke Platz und lassen das wirken, was hier seit dem Valentinstag geschieht.

"Platsch! Platsch!" Wassertropfen fallen in eine große metallene Schale.
Die Blicke der Besucher richten sich nach oben. Dort, unter der Decke in einem Spezialnetz, hängt eine Eispyramide. 330 Kilogramm wog sie noch vor wenigen Tagen, die Seitenlänge betrug jeweils einen Meter. Jetzt schmilzt das Objekt Tropfen für Tropfen ab. Die Menschen genießen den Moment. Still oder mit ihren Nachbarn flüsternd sitzen sie in den Bänken oder stehen im weiten Kirchenraum. Anschließend machen sie Fotos oder Videos mit ihren Smartphones. Die Eispyramide wechselt beim Abschmelzen immer wieder die Farbe. Dafür sorgen moderne LED-Scheinwerfer am Boden. Zum Lichtspiel gehört auch, dass sich die Kirchenfenster in ihrer ganzen Schönheit im Wasser, das sich in der Schale gesammelt hat, brechen und spiegeln.

"Eternity", auf Deutsch "Ewigkeit", heißt die Installation der Münchner Künstlerin Birthe Blauth. Es ist nicht ihr erstes Projekt dieser Art – schon mehrmals zeigte sie ihre Arbeiten parallel zur Kasseler "Documenta" in der Elisabethkirche. Dort wurde ULF-Pastor Stephan Kreutz auf sie aufmerksam. Künstlerin und Pastor und auch der Bremer Kirchenvorstand waren sich schnell einig, auch in Bremens ältester Innenstadtkirche ein derartiges Kunstprojekt auf die Beine zu stellen.

"Eternity" schmilzt schneller

Die Besucher sind hin und weg. Jedoch: Die vorfrühlingshaften Temperaturen in Norddeutschland sorgen dafür, dass alles anders kommt als gedacht: "Eternity" war eigentlich als Projekt für den kompletten März beziehungsweise die Passionszeit, angesetzt. Doch bei 14 Grad Celsius in der Kirche schmilzt und tropft es viel schneller. Künstlerin Blauth und Pastor Kreutz befürchten gar, dass Anfang kommender Woche nicht mehr als das Netz zu sehen sein wird, in dem die Eispyramide liegt.

Sorgenfalten indes haben beide nicht, im Gegenteil: Die Künstlerin und der Geistliche freuen sich über den großen Zuspruch der Menschen aus Bremen. Eine Gruppe Damen der Liebfrauen-Gemeinde unterhält sich mit ihrem Pastor. Sie alle freuen sich über "Eternity". Es sei schön, so etwas dauerhaft in der Kirche zu haben, die Schale sehe aus wie ein Taufbecken. Er werde den Kirchenvorstand befragen, verspricht Kreutz.

Eine Bankreihe hinter den Damen der Gemeinde sitzt Susann Kuschmann. Sie ist aus dem niedersächsischen Walsrode mit ihrer Schwester und ihrem Freund zu einem Tagesbesuch in Bremen. Sie haben sich alle in Decken eingemummelt und genießen die Atmosphäre, die durch Proben für die demnächst aufgeführte "Johannespassion" untermalt wird. Kuschmann findet: "Das ist wie Urlaub vom Alltag." Und: "Wir genießen die Ruhe."

"Für mich ist es an erster Stelle Veränderung"

Künstlerin Blauth führt an diesem Nachmittag viele Gespräche – unter anderem mit Inge Ustrunl und Heinz Hoffmann. Das Paar ist so begeistert von dem, was die Künstlerin macht, dass beide extra aus Kassel angereist sind. Ustrunl und Hoffmann kennen Blauth durch ihre Projekte in der Kasseler Elisabethkirche. Dort zeigt die Künstlerin parallel zur Documenta ziemlich erfolgreich ihre Installationen.

"Für mich ist es an erster Stelle Veränderung", antwortet Neumann auf die Frage nach der Bedeutung von "Eternity" beziehungsweise der Eispyramide. Es sei interessant zu beobachten, was die Umgebung mit der Pyramide sowie der Kunst überhaupt macht. Den Kasseler begeistert, dass Blauth ihre Installationen immer mit der Architektur und dem Hintergrund des jeweiligen Raumes verbinde. "So etwas wie hier funktioniert nur in Unser Lieben Frauen", sagt Neumann.

"Mich fasziniert dieser Farbwechsel. Das hätte ich nicht für möglich gehalten", meint Ustrunl. Sie und ihr Partner denken dabei indes nicht über Veränderungen von kirchlichen Strukturen nach. Beide seien nur an der Kunst interessiert und reflektierten diese auf den Alltag, der ständige Veränderungen bedeute. So blickt auch Blauth auf ihr Werk. "Die Bedeutung ist immer sehr vielschichtig. Jeder kann seine Deutung herauslesen und weitere entdecken", wird sie in der Medienmitteilung der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) zitiert. "Eternity" sei nicht Symbol für irgendetwas, kein Appell, und keine Mahnung.

"Eternity": Installation in einem besonderen Raum

Diese Sicht bekräftigt die Künstlerin im Gespräch. Der Kirchenraum ist für Blauth ein Installationsraum, aber ein besonderer. Nachdem Kreutz sie bei der "Documenta" ansprach, sei das Projekt im Oktober 2022 mit dem ersten Besuch in Bremen gewachsen – mit allem, was dazugehört. Dies sind solche auf den ersten Blick profane aber notwendige Dinge wie Statik-Berechnungen oder Nachfragen bei Herstellern von Netzen und Tauen, die das Gewicht der Eispyramide tragen können. Die konkreten Arbeiten hätten im Frühjahr 2023 begonnen.

Dass die Pyramide "Eternity" heißen wird, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Denn: Blauth gestaltet erst das Objekt und sucht im zweiten Schritt nach einem Namen. "Es ,Vergänglichkeit’ oder ,Pyramide’ zu nennen, wäre falsch", sagt sie, "bei ,Eternity’ ist alles noch da." Ewigkeit impliziert auch Vergänglichkeit. Diese sieht Blauth so: "Vergänglichkeit ist für mich, dass Bestehendes entschwindet, und daraus wieder neues entsteht." Das Gespräch wird kurz von einem begeisterten Besucher unterbrochen. "Kompliment, ich finde die Arbeit ganz fantastisch! Es ist wirklich eine ganz schöne Arbeit", lässt der Mann, der nach eigenen Worten früher "selbst als Künstler gearbeitet" hat, seinen Glücksgefühlen freien Lauf.

ULF-Pastor Kreutz ist nicht nur von der Installation selbst fasziniert. Ihn erfreut vielmehr, wie die Besucher der Kirche "Eternity" aufnehmen: "Das finden wir klasse, dass die Menschen mit etwas konfrontiert werden, was man sonst schon kennt." Damit meint er das eher ungewöhnliche Arrangement des Raumes. Logisch, dass Kreutz auch einen Bezug zur Kirche und zu notwendigen Veränderungen der Institution sieht – Stichwort Vergänglichkeit: "Wenn feste Strukturen schmelzen und weiches Wasser daraus wird, kann ich darin nichts Negatives sehen."

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Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta?

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta? GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 10:30 privat Kreisjugendpfarrerin Johannetta Cornell findet, dass Fasten "so eine Art Frühjahrsputz" für unser Inneres sein sollte. 7 Wochen ohne Johannetta Cornell (44) ist seit zwei Jahren Kreisjugendpfarrerin der Evangelischen Kirche in Potsdam. Sie leitet die evangelische Jugendarbeit mit und für Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren. Zum Beginn der Fastenzeit hat evangelisch.de sie gefragt, was beim Fasten eigentlich alles geht. Ihre überraschende Antwort: Nicht nur um den Verzicht.

evangelisch.de: Johannetta, wie hältst du es mit dem Fasten?

Johannetta Cornell: Mir gefällt die Idee, dass es so eine Art Frühjahrsputz ist. Ich überlege mir, was in meinem Inneren viel Raum einnimmt und neu angeordnet werden will. Diese Dinge, die über die vergangenen Wintermonate in mir gewachsen sind, schaue ich an und frage: Werfe ich euch komplett raus oder nur für eine gewisse Zeit und was ergibt sich da für neuer Raum? Raum für eine spirituelle Begegnung mit Gott? Ich schaffe Raum, um auf seine Stimme zu hören und in eine neue Tiefe zu kommen.

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Es gibt unterschiedliche Arten zu fasten.

Ja, der eine verzichtet auf Genussmittel, dazu gehört nicht nur Schokolade, sondern auch bewegte Bilder, social media oder auch die Zeiten, die sehr stark mit Arbeit besetzt sind. Hier muss ich lernen, mich abzugrenzen und zurückzufahren. Für mich bedeutet Fasten aber auch, bestimmte Verhaltensmuster von mir zu hinterfragen. Das kann eine Anfechtung sein. Im biblischen Kontext spricht man von der Versuchung. Man wird versucht, andere Menschen zu beneiden oder tut Dinge lieber nur für sich alleine. 

Das führt uns zum Motto der diesjährigen Fastenaktion.

Cornell: Genau, in diesem Jahr gilt das Motto "Ey, komm mal rüber". Das heißt für uns, mehr im Team zu denken oder Menschen in Not zu sich einzuladen.

Das klingt erst mal gar nicht nach Fasten. 

Cornell: Ich finde es aber total spannend, dass man eher Dinge mehr tut als das man sie lässt. Dass man also nicht verzichtet. Das Ziel ist es: Um in Begegnung mit Gott zu kommen, öffne ich mich für andere.

Es geht aber auch in Stille?

Cornell: Ja, das ist dieses Jahr zwar nicht meine Art des Fastens, aber natürlich auch möglich. Man geht vielleicht jeden Tag 20 Minuten in die Stille. Das bedarf ein bisschen Übung, insofern ist es gut, dass das Ganze sieben Wochen dauert. Am Anfang fällt es schwer, in diese Stille zu finden. Es fällt aber mit jedem Tag und mit jeder Woche einfacher, weil man dann Übung darin bekommt, den Gedanken zu erlauben zu gehen, die sich nach vorne drängen und sie loszulassen. Man kann sich einen Bibelvers vorlegen und die Konzentration immer wieder auf ihn lenken und über ihn meditieren. Das ist ehrlich gesagt eine Art des Luxus. Es ist eine Kraft, aus der man im Alltag schöpfen kann. Ich kann mich dann auf das besinnen, was mir Kraft und Liebe gibt, wenn ich mich zum Beispiel mit dem Bibelvers aus dem 2. Timotheus beschäftige: 

"Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit."

Es gibt aber auch Alternativen. Jeder muss einen eignen Weg finden. Für manche ist es besser, spazierenzugehen. Bevor man ins Bett geht, dreht man noch einmal eine kleine Runde für sich. Aber ich würde diese Zeit jetzt auch nicht gleich wieder so vollstopfen, sondern es auch einmal aushalten, dass 20 Minuten lang nichts passiert und Vertrauen haben, dass sich in dieser Zeit eben doch etwas ereignet.

Lassen sich deine jungen Gemeindemitglieder auf das Fasten ein?

Cornell: Ich habe sie am Aschermittwoch über social media gefragt: Habt ihr euch schon entschieden, ob ihr fasten wollt? Ein Mädchen schrieb zurück, dass sie jede Woche etwas anderes fastet. Das fand ich interessant. Sie schrieb: Die erste Woche ohne Zucker, die zweite Woche ohne Gluten, die dritte ohne Insta und die letzte weiß ich noch nicht. Das fand ich süß, denn eigentlich sind es ja sieben Wochen.

Mehr zu 7 Wochen Ohne 2024 7 Wochen ohne Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta?Fastenzeit ist Zeit des Verzichtes? Nicht unbedingt, findet Johannetta Cornell, die Kreisjugendpfarrerin der evangelischen Kirche in Potsdam. Ohrenweide Podcast Irgendwo zugestiegenOhrenweide Folge 1411. Helge Heynold liest: Irgendwo zugestiegen - von Andreas Malessa. 7 Wochen Ohne 2024 Fasten
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Schulze: Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik

evangelisch.de 2 Monate 3 Wochen ago
Schulze: Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 10:14

Köln (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Bedeutung von Entwicklungszusammenarbeit für die internationale Sicherheit hervorgehoben. „Entwicklungspolitik ist nachhaltige Sicherheitspolitik“, sagte Schulze anlässlich des Beginns der Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag im „Morgenecho“ auf WDR5. „Wo Menschen nicht hungern müssen, wo die Kinder zur Schule gehen können, wo Jobs mit sicherem Einkommen da sind, da entzieht man dem Terror den Nährboden.“

„Kluge Geopolitik ist in unserem eigenen Interesse“, betonte die SPD-Politikerin. Projekte der Entwicklungszusammenarbeit trügen dazu bei, Regionen zu stabilisieren und Fluchtbewegungen zu verhindern. In internationale Entwicklungspolitik zu investieren, „das ist etwas, was sich langfristig auszahlt“.

Schulze begrüßte den am Donnerstag bekanntgewordenen Appell ehemaliger Bundespolitiker, das Entwicklungshilfebudget nicht zu kürzen, sondern vielmehr aufzustocken. In dem unter anderem vom frühen Bundespräsidenten Horst Köhler unterzeichneten Aufruf heißt es: „Sicherheit in Deutschland und der Welt beruht neben Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit genauso auf Investitionen in die globale Entwicklung.“ Zu den weiteren Unterzeichnern gehören unter anderem der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert und Ex-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU), der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sowie die früheren Entwicklungsminister Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) und Gerd Müller (CSU).

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