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Die Stunde der Geliebten

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Die Stunde der Geliebten GEPCORE_EVDE_SYNC Sa., 24.02.2024 - 05:00 charlesdeluvio/Unsplash Ohrenweide Podcast von Fabian Vogt Kultur Ohrenweide Folge 1419. Helge Heynold liest: Die Stunde der Geliebten - von Fabian Vogt aus dem Buch "Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge" erschienen in der edition chrismon.

Seit April 2020 erscheint täglich die Ohrenweide. In mittlerweile über 1000 Folgen werden an dieser Stelle täglich kleine Hörgeschenk zum Innehalten, Nachdenken und Hoffnung schöpfen angeboten.

Helge Heynold Helge Heynold studierte Schauspiel und spielte eine Zeit lang Theater, bevor er zum Hessischen Rundfunk wechselte. Dort war er über 40 Jahre als Redakteur, Regisseur und bald auch als Sprecher tätig. Als solcher hatte er Auftritte mit Solo-Musikern, Orchestern und Chören und las CDs ein. Seit vielen Jahren ist er zudem als Vorleser auf diversen Bühnen unterwegs - mit Lyrik, Geschichten und auch kompletten Romanen. 

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unseren kleinen Ausflügen auf die Ohrenweide. Ab diesem Jahr sind unsere Inhalte noch etwas abwechslungsreicher. So werden wir zum Beispiel häufiger zeitgenössische Lyrik präsentieren. Der Schauspieler, Radio- und Hörbuchsprecher Helge Heynold sucht weiterhin zusammen mit der evangelisch.de-Redaktion die Texte aus und liest sie seinem eigens eingerichteten Heimstudio ein.

Privat Helge Heynold zu Beginn der Corona-Epidemie in seinem improvisierten Dachkammerstudio

Den Ohrenweide-Podcast gibt es auch zum Abonnieren auf Podigee und überall, wo es Podcasts gibt.

Das Buch "Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge", herausgegeben von Ralf Meister ist beider edition chrismon erschienen und im (Online-)Buchhandel erhältlich.

Ohrenweide Podcast
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Instrumente aus Kriegswaffen

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Instrumente aus Kriegswaffen GEPCORE_EVDE_SYNC Sa., 24.02.2024 - 04:45 ART HELPS Ein Jugendlicher spielt zwischen den Trümmern auf seinem selbst gebastelten Streichinstrument. Kunstprojekt "Resistruments" Krieg und Frieden Es ist eine Geschichte über Hoffnung auf Frieden und die Kraft der Musik: Instrumente aus Waffen - hergestellt aus russischem Kriegsschrott - von ukrainischen Kindern und Jugendlichen in Kiew. "Resistruments" heißt das Projekt der Stuttgarter Hilfsorganisation "ART HELPS", also "Kunst hilft".

 
Das Musikvideo, gedreht inmitten von Kriegsruinen geht unter die Haut.evangelisch.de bedankt sich beim Medienhaus Stuttgart für die inhaltliche Kooperation.

ART HELPS Das Projekt der Stuttgarter Hilfsorganisation ART HELPS gibt Jugendlichen Hoffnung durch Kreativworkshops und Kunsttherapie in der Ukraine.

Mehr zu Ukraine 2. Jahrestag im Ukraine-Krieg EKD spricht sich für Friedensvermittlungen aus Käßmann zu Jahrestag "Nicht alle Ukrainer wollen an der Front kämpfen"Weil sie Waffenlieferungen in die Ukraine ablehnt, muss Margot Käßmann bis heute viel Gegenwind aushalten. Auch innerhalb der Kirche wurde die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche scharf angegriffen.   Das gemeinnützige Projekt "Art Helps" kann mit Spenden unterstützt werden Kinder Musik Ukraine-Russland-Krise
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Zwischenheimat in der Kirche

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Zwischenheimat in der Kirche GEPCORE_EVDE_SYNC Sa., 24.02.2024 - 04:45 Flucht aus der Ukraine Vor zehn Jahren hat Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert, seit zwei Jahren führt das Land offen einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Eine Berliner Kirchengemeinde gewährt seitdem Flüchtlingen von dort Unterkunft.
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Dunkle Wolken über den Sterbenden

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Dunkle Wolken über den Sterbenden GEPCORE_EVDE_SYNC Sa., 24.02.2024 - 04:45 Getty Images/gorodenkoff Viele Sterbende möchten sich vor dem Tod aussöhnen. Aussöhnung mit den alten Eltern In etlichen Familien gibt es unbereinigte Konflikte, die manchmal sogar zum Kontaktabbruch führen. Am Lebensende schweben sie wie dunkle Wolken über den Sterbenden, ist die Erfahrung von Hospizfachleuten. Viele möchten sich vor dem Tod aussöhnen.

Nach der Scheidung entfachte seine Mutter einen Rosenkrieg gegen ihren Ex-Ehemann, und der Kontakt zwischen Andreas Kraft (Name geändert) und seinem Vater brach ab. Jahre später verließ ihn selbst seine Ehefrau "über Nacht" - und seine beiden Kinder beendeten den Kontakt zu ihm, erzählt er. "Ich bin Täter und Opfer", sagt Kraft. Vor zwei Jahren gründete er in Mainz eine Selbsthilfegruppe für verlassene Eltern und Großeltern. Dort treffen sich Menschen, die schwer unter den Kontaktabbrüchen zu Kindern und Enkelkindern leiden - oft ein Leben lang.

Und auch im Sterben: Solche tiefen Familienkonflikte schwebten "wie dunkle Wolken" über Sterbenden, sagt Katharina Hoffmann. Sie koordiniert den ambulanten Hospizdienst im Oberhessischen Diakoniezentrum Laubach. Häufig fragten die ehrenamtlichen Helfer:innen sie um Rat, sagt Hoffmann. Am Lebensende gehe es oft um unbereinigte Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern. Ihre Erfahrung: "Viele wollen sich mit ihren Kindern aussöhnen, bevor sie die Welt verlassen, und liegen deshalb lange im Sterben."
Hoffmann berichtet von Missbrauch und Alkoholismus innerhalb der Familien.

Sie spricht von Kindern, die von ihren Eltern nicht gesehen wurden, von Müttern, die den Kindern vorhielten, ungewollt zu sein, von großer Kälte und Ablehnung. Es gebe Lieblosigkeit wie ein Zuviel an Aufmerksamkeit, manchmal könnten lapidar dahingesagte Sätze verletzen und ein Leben zerstören. Das führt zu tiefen Gräben oder als extreme Folge zu einem völligen Kontaktabbruch.
"Auf beiden Seiten liegen meist große Verletzungen vor", sagt die Autorin Dorothee Döring, die ein Buch über "Späte Versöhnung" geschrieben hat. Döring gibt auch Seminare zum Thema, sie hört dort: Die Eltern seien nicht kritikfähig, gefühlsarm.

epd-bild/privat Autorin Dorothee Döring hat ein Buch über "Späte Versöhnung" geschrieben.

Viele Menschen, deren Leben sich jetzt dem Ende zuneigt, gehören den von Krieg und Nachkriegszeit geprägten Jahrgängen um 1940 an. Die Autorin Anne-Ev Ustorf beschreibt in ihrem Buch "Wir Kinder der Kriegskinder", wie groß die seelischen Folgen dieser Kriegskindheit waren: Laut psychologischer Studien ist demnach ein Drittel der im Zweiten Weltkrieg geborenen Deutschen traumatisiert. Der Krieg hinterließ Millionen Tote, Witwen und Halbwaisen, es gab Flucht, Armut, Hunger - und Mütter, die sich vor allem um das reine Überleben der Familie kümmern mussten.

"Mussten sich verschließen, damit sie den Schmerz nicht spüren"

"Es ist so furchtbar traurig, weil die, die jetzt sterben, Kriegskinder sind. Sie sind so hochgradig belastet und mussten sich so sehr verschließen, damit sie den Schmerz nicht spüren", sagt die Therapeutin, Heilpraktikerin und Autorin Claudia Haarmann, die gerade an einem Buch über verlassene Eltern schreibt.

Die Autorinnen Haarmann und Döring betonen, dass Kontaktabbrüche ein "riesiges" gesellschaftliches Thema seien. In fast in jedem ihrer Seminare oder Lesungen würden sie darauf angesprochen, auch wenn es eigentlich um andere Themen gehe. Beide raten den alten Eltern, auf jeden Fall die Versöhnung zu suchen. Meist brauche es Hilfe von außen. "Redet über euer Schicksal und wie euer Verhältnis zu den eigenen Eltern war", schlägt Haarmann vor. Sie könnten das mit dem Partner, einem Freund, in einer Selbsthilfegruppe oder mit einem Therapeuten tun.

In der Selbsthilfegruppe von Andreas Kraft versuchen die Teilnehmenden, ein glückliches Leben ohne Kinder zu üben. Die Gruppenabende beginnen und enden mit einem "Blitzlicht": Jeder erzählt zwei Minuten lang, wie es ihm gerade geht und was er vom Abend mitgenommen hat. Es geht um Themen wie Patientenverfügung und Lebensende, aber auch um die Einsicht: Es ist jetzt eben so.

Hoffmann, Döring und Haarmann raten aber nicht nur den Eltern, sondern auch den Kindern, rechtzeitig eine Aussöhnung mit dem alten Vater, der alten Mutter zu suchen. Sie plädieren für Milde den Eltern gegenüber. Letztlich gehe es darum, ihnen zu vergeben und anzuerkennen, was diese trotz der schwierigen Umstände geleistet hätten. Das helfe, "trotz der Narben auf der Seele neu anzufangen", schreibt Döring in ihrem Buch. Sie erklärt, eine "mentale Versöhnung" könne selbst dann noch gelingen, wenn die Eltern schon tot seien: Man könne ihnen einen Brief schreiben, ihn verbrennen und die Asche ins Grab legen.

Mehr zu sterben Aussöhnung mit den alten Eltern Dunkle Wolken über den SterbendenIn etlichen Familien gibt es unbereinigte Konflikte, die manchmal sogar zum Kontaktabbruch führen. Am Lebensende schweben sie wie dunkle Wolken über den Sterbenden, ist die Erfahrung von Hospizfachleuten. Kindertheaterfestival in Nürnberg Eintagsfliege, Trost und Trauer Eine Eintagsfliege mit dicker Brille weiß noch nichts von ihrem nahen Ende, eine Ente bemerkt genervt, dass ihr der Tod hinterherläuft: Humorvoll und leichtfüßig können Kindertheater die Themen Tod, Trauer und Abschied behandeln. Aussöhnung Eltern sterben
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TV-Tipp: "Zielfahnder: Polarjagd"

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
TV-Tipp: "Zielfahnder: Polarjagd" GEPCORE_EVDE_SYNC Sa., 24.02.2024 - 04:45 Getty Images/iStockphoto/vicnt 24. Februar, ARD, 20.15 Uhr Ähnlich wie das Angeln ist auch die Jagd eine Übung in Geduld. Deshalb war der zweite "Zielfahnder"-Film, "Blutiger Tango" (2019), nur mäßig fesselnd.

Natürlich gehört warten, dass was passiert, zum Kern jedes Thrillers, aber wenn die Geduld zu sehr strapaziert wird, bleibt die Spannung über kurz oder lang auf der Strecke. Für den dritten Film dieser 2016 mit "Flucht in die Karpaten" gestarteten Reihe gilt das  zwischendurch zwar auch, aber Regisseur Sebastian Ko und Kameramann Christoph Krauss vertreiben die Wartezeit mit viel Augenfutter: Die Bildgestaltung ist ausgezeichnet.

Bereits der Schauplatz ist faszinierend: Das LKA-Duo Landauer und Röwer (Ulrike C. Tscharre, Hanno Koffler) tummelt sich diesmal im tiefverschneiten Nordschweden. Schon die Aufnahmen vom halbvereisten Wasserfall, mit denen der Film beginnt, würden jeden Kalender schmücken. Im Schnee liegt eine Frau, als würde sie schlafen; ihr trotziger Ausruf "Ich habe keine Angst vor dir!" klingt längst nicht so tapfer, wie er gemeint ist. 

Wie bei den meisten Thrillern folgt nun eine Rückblende: Eine junge Frau wird in ihrer Wohnung von einem Einbrecher ermordet. Die Tat ist jedoch nur ein sogenannter Kollateralschaden, der Dieb ist auf der Suche nach einer Spur, die ihn zur Schwester des Opfers führt: Vor einigen Jahren ist Anne Herbst (Lisa Wagner) ins Opferschutzprogramm des LKA aufgenommen worden, weil ihr Ex-Freund zur tödlichen Bedrohung geworden ist; bei der letzten Begegnung hat Anne 21 Messerstiche davongetragen. Seither lebt sie in einem schwedischen Therapiezentrum, aber selbst dort hat der Stalker sie nun aufgestöbert. Weil sie die Einrichtung nicht verlassen will, beschließen Landauer und Röwer, dem Mann mit Anne als Köder eine Falle zu stellen. Um die Frau nicht in Gefahr zu bringen, schlüpft die Polizistin in ihre Rolle; und dann beginnt das Warten. 

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Im letzten Film Kos, einem vor sechs Tagen ausgestrahlten "Tatort" aus Dortmund ("Cash"), war die Kameraarbeit ebenfalls ganz vorzüglich. In "Polarjagd" sind vor allem die blaugrauweißen Schneeszenen sehr gelungen, erst recht im Kontrast zu den heimeligen Innenaufnahmen oder den grünen Nachtsichtbildern aus den Überwachungskameras. Trotzdem zieht sich der Krimi zwischendurch etwas, weil der Stalker genauso geduldig ist wie das Duo vom LKA. Für Zeitvertreib sollen nun allerlei Zwischenmenschlichkeiten sorgen, die zum Teil jedoch bemüht wirken.

Außer Anne sind noch ein Therapeut sowie zwei junge Leute in der Einrichtung geblieben, alle anderen sind in Sicherheit gebracht worden. Der cholerische Therapeut benimmt sich zwischendurch allerdings etwas merkwürdig, und dass der jungen Maria (Frida Argento) Frau nichts Besseres einfällt, als den Polizisten anzubaggern, während draußen ein Killer ums Haus schleicht, ist ebenfalls nicht unbedingt schlüssig. 

Schade auch, dass Landauer und Röwer über ihre Funktion hinaus kaum Tiefe bekommen. Am interessantesten ist noch die Beziehung zwischen der Polizistin und Anne, die Landauer mit Ignoranz straft, weil sie den Stalker immer noch nicht zur Strecke gebracht hat. Selbst die über weite Strecken gesichtslose Bedrohung erhält mehr Profil, als Anne erzählt, wie sie sich einst in den Mann verliebt hat und wie er immer besitzergreifender geworden ist. Im Rahmen der Handlung wird der Mann jedoch auf den Status als personifizierte Bedrohung reduziert ¬– "ein hochgradiger Psychopath, extrem gewaltbereit" –, weshalb kein Zweifel daran bestehen kann, wie die Geschichte enden muss.

Dass die Rollen weitgehend oberflächlich bleiben, ist angesichts der bisherigen Arbeiten von Dagmar Gabler umso erstaunlicher, denn ihre Drehbücher zeichnen sich oft durch besondere Figuren aus, allen voran der stadtbekannte Grantler, den Burghart Klaußner zuletzt in einem "Tatort" aus München verkörpert hat ("Hackl", 2023). 

Ungewöhnlich und besonders ist dagegen die abwechslungsreiche Musik (Matija Strnisa), die mit Hilfe von viel Schlagwerk für Spannung sorgt, aber immer wieder sehr eingängige Oboenpassagen einstreut. Anders als in den meisten anderen Filmen über Deutsche im Ausland ist zudem der Umgang mit der Sprache authentisch: Untereinander sprechen die Schweden schwedisch, mit den Gästen, die natürlich keine Waffen tragen dürfen, verständigen sie sich auf Englisch (mit Untertiteln), sofern sie nicht gebrochen deutsch können. Ein in hohem Tempo geschnittener Alptraum Annes zeigt jedoch, dass "Polarjagd" deutlich mehr Potenzial gehabt hätte: In dieser Sequenz wird der ganze Schrecken der Handlung zu wenigen optisch verstörenden Sekunden destilliert.

Mehr zu TV-Tipp 24. Februar, ARD, 20.15 Uhr TV-Tipp: "Zielfahnder: Polarjagd"Ähnlich wie das Angeln ist auch die Jagd eine Übung in Geduld. Deshalb war der zweite "Zielfahnder"-Film, "Blutiger Tango" (2019), nur mäßig fesselnd. 23. Februar, One, 21.00 Uhr TV-Tipp: "Und wer nimmt den Hund?"Es hatte eine Weile gedauert, aber nun sind sie endlich wieder vereint. Die Rede ist allerdings nicht von den Hauptdarstellern Martina Gedeck und Ulrich Tukur. Fernsehen TV-Tipp
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Bundestagspräsidentin: Wählen mit 16 tut der Demokratie gut

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Bundestagspräsidentin: Wählen mit 16 tut der Demokratie gut evde_m_admin Sa., 24.02.2024 - 01:00

Berlin (epd). Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) plädiert dafür, das Wahlalter auch bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre abzusenken. „Bei der Europawahl im Juni dürfen zum ersten Mal auch 16-Jährige wählen. Das tut unserer Demokratie gut“, sagte Bas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Wir sollten mit der Bundestagswahl und den Landtagswahlen nachziehen.“ In einigen Bundesländern sei das Wählen mit 16 schon möglich.

Manche hätten Bauchschmerzen, wenn Jugendliche vor der Volljährigkeit das Wahlrecht bekämen, fügte sie hinzu. „Ich werde aber nicht aufhören, für eine verfassungsändernde Mehrheit zur Absenkung des Wahlalters auf 16 zu werben. Für mich ist das Teil der Demokratieerziehung“, sagte Bas. Je früher Menschen wählen gingen, desto wahrscheinlicher sei es, dass sie auch zukünftig regelmäßig an Wahlen teilnehmen.

Die Parlamentspräsidentin zeigte zudem Sympathie für eine Stimmabgabe per App, wie Estland es derzeit plant. „Diese App möchte ich mir unbedingt anschauen, das könnte zukünftig ein sinnvolles Instrument sein“, sagte sie den Funke-Zeitungen. Selbstverständlich müsse sichergestellt sein, dass eine Wahl-App nicht manipulierbar sei.

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Studie: Netzwerk in Jugendhilfe deckte jahrelang Kindesmissbrauch

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Studie: Netzwerk in Jugendhilfe deckte jahrelang Kindesmissbrauch evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 16:05 Wichtige Akteure der Reform-Pädagogik haben über Jahrzehnte sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zugelassen. Laut einer Studie der Universität Hildesheim wirkte ein bundesweites Netzwerk der Jugendhilfe bis in die 2000er Jahre.

Berlin (epd). Ein bundesweites Netzwerk aus Sozialpädagogen, Behörden und Wissenschaftlern hat bis in die 2000er Jahre sexualisierte Gewalt in der Kinder- und Jugendhilfe gedeckt. Nach einer am Freitag in Berlin vorgestellten Studie der Universität Hildesheim erstreckte sich das Netzwerk um den 2008 gestorbenen Sexualwissenschaftler Helmut Kentler von Göttingen aus über Berlin, Hannover, Tübingen, Lüneburg und die Odenwaldschule in Hessen. Die Akteure, die unter anderem in leitenden Positionen des Berliner Landesjugendamtes saßen, vertraten seit den 1960er Jahren pädophile Positionen.

Im Zentrum stand das sogenannte Kentler-Experiment, bei dem von den Jugendämtern Kinder und Jugendliche mit dem Ziel der Resozialisierung bewusst an pädophile Pflegeväter vermittelt wurden. Kentler selbst war unter anderem von 1967 bis 1976 in leitender Position am Pädagogischen Zentrum Berlin tätig, einer Senatsbehörde, und Professor für Sozialpädagogik an der Technischen Universität Hannover. Er war zudem auch in Einrichtungen der evangelischen Kirche tätig.

In der Studie im Auftrag der Berliner Bildungsverwaltung kommen unter anderem sechs Betroffene zu Wort. Zudem wurden 1.100 Akten der Bildungsverwaltung ausgewertet.

Die Wissenschaftlerinnen um den Hildesheimer Professor für Sozial- und Organisationspädagogik Wolfgang Schröer konstatieren darin eine regelrechte Entgrenzung des Kentler-Experiments, das von einem „old boys network“ gedeckt wurde. Dazu gehörten leitende Mitarbeiter in Jugendämtern ebenso wie Heimleiter und Wissenschaftler.

Die Autorinnen sprechen von einem „machtvollen Zusammenwirken von Wissenschaft, Fachexperten und Behörden“, die in der Jugendhilfe gemeinsam über Jahrzehnte eine Fachpraxis etablierten, in der sexuelle Gewalt dazugehörte. „Und Behörden wie das damalige Berliner Landesjugendamt haben die Infrastruktur gestellt“, sagte Schröer.

Sexualisierte Gewalt an den Jugendlichen sei im Sinne der Reform-Pädagogik und der Heimreform von Akteuren in den Behörden bewusst in Kauf genommen worden: „Sie wurde geduldet, legitimiert und unterstützt.“ Kritik daran wurde laut Schröer lange auch in der Wissenschafts- und Fachgesellschaftsszene abgewehrt und bagatellisiert

Die Studie ist nach Zwischenberichten von 2020 und 2022 der dritte Aufarbeitungsbericht zu dem Komplex. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lässt Helmut Kentlers Wirken im kirchlichen Raum derzeit untersuchen. Eine erste Vorstudie dazu wurde im Juli 2023 vorgestellt.

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs erklärte, der Bericht mache deutlich, wie wirkmächtig diese Strukturen bis heute seien. Ein gesetzliches Recht auf Akteneinsicht könne die Täter und Netzwerke sichtbar machen. Dafür sei politischer Wille nötig.

Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, betonte, die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder in der Jugendhilfe sei überfällig. Die Ergebnisse verdeutlichten, dass problematische Fallverläufe der Jugendhilfe systematisch überprüft und die Ursachen analysiert werden müssen.

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Messerangriff: Tatverdächtiger Schüler möglicherweise psychisch krank

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Messerangriff: Tatverdächtiger Schüler möglicherweise psychisch krank evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 15:45 Nach dem Messerangriff an einer Wuppertaler Schule soll ein Psychologe den 17-jährigen Tatverdächtigen untersuchen. Die bei der Tat am Donnerstag Verletzten sind auf dem Weg der Besserung.

Wuppertal (epd). Nach dem Messerangriff auf Schüler in einem Wuppertaler Gymnasium prüfen die Ermittlungsbehörden, ob der Tatverdächtige möglicherweise psychisch krank ist. Aufgrund eines am Tatort gefundenen Schreibens des 17-Jährigen vermute man eine psychische Erkrankung, sagte Staatsanwalt Patrick Penders am Freitag in Wuppertal. Ein Psychologe soll den Jugendlichen untersuchen.

Der 17-jährige Schüler hatte am Donnerstag in einem Pausenraum im vierten Obergeschoss des Gymnasiums vier Mitschüler unvermittelt mit einem Messer angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Gegen den Jugendlichen beantragte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes, über den noch am Freitag ein Haftrichter entscheiden sollte. Die vier bei dem Angriff verletzten Schüler sind zwischen 16 und 17 Jahre alt, zwei Opfer wurden laut Polizei schwer verletzt. Alle Verletzten seien mittlerweile aus Krankenhäusern entlassen worden.

Laut Einsatzleiter Colin Nierenz trafen die Polizeikräfte den 17-Jährigen und einen Lehrer in einem Pausenraum an. Beim Erscheinen der Polizei habe der Jugendliche erklärt, dass „er von der Polizei erschossen werden wollte“. Den Polizisten sei es gelungen, die Situation zu deeskalieren und den Jugendlichen festzunehmen.

Der 17-Jährige hatte sich zuvor mit dem Messer selbst verletzt und wurde ebenfalls in einem Krankenhaus behandelt. Laut Staatsanwaltschaft ist der Jugendliche strafrechtlich bislang nicht in Erscheinung getreten. Hinweise auf eine politische Motivation für die Tat gebe es nicht. Bei dem Beschuldigten handelt es sich den Angaben zufolge um einen Deutsch-Türken.

Das Messer führte der Jugendliche zum Zeitpunkt der Festnahme nicht mehr bei sich. Die Waffe wurde später bei einer kriminaltechnischen Untersuchung in der Schule entdeckt: ein Klappmesser mit einer Klingenlänge von sechs bis acht Zentimetern.

Wegen des Vorfalls war die Schule im Stadtteil Elberfeld geräumt worden. Polizei und Rettungsdienste waren im Großeinsatz, Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos durchsuchten das Gymnasium nach verdächtigen Gegenständen und Personen. Mehr als 600 Schüler und rund 20 Lehrkräfte wurden in Räume der nahe gelegenen Stadtsparkasse in Sicherheit gebracht.

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Messerangriff: Tatverdächtiger Schüler möglicherweise psychisch krank

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Messerangriff: Tatverdächtiger Schüler möglicherweise psychisch krank evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 15:18

Wuppertal (epd). Nach dem Messerangriff auf Schüler in einem Wuppertaler Gymnasium prüfen die Ermittlungsbehörden, ob der Tatverdächtige möglicherweise psychisch krank ist. Aufgrund eines am Tatort gefundenen Schreibens des 17-Jährigen vermute man eine psychische Erkrankung, sagte Staatsanwalt Patrick Penders am Freitag in Wuppertal. Ein Psychologe soll den Jugendlichen untersuchen.

Der 17-jährige Schüler hatte am Donnerstag in einem Pausenraum im vierten Obergeschoss des Gymnasiums vier Mitschüler unvermittelt mit einem Messer angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Gegen den Jugendlichen beantragte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes, über den noch am Freitag ein Haftrichter entscheiden sollte. Die vier bei dem Angriff verletzten Schüler sind zwischen 16 und 17 Jahre alt, zwei Opfer wurden laut Polizei schwer verletzt. Alle Verletzten seien mittlerweile aus Krankenhäusern entlassen worden.

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Netzwerk in Jugendhilfe deckte Kindesmissbrauch

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Netzwerk in Jugendhilfe deckte Kindesmissbrauch GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 23.02.2024 - 15:15 Getty Images/iStockphoto/shironosov Im Rahmen des "Kentler-Experiments", wurden Kinder und Jugendliche von den Jugendämtern mit dem Ziel der Resozialisierung bewusst an pädophile Pflegeväter vermittelt. Studie Wichtige Akteure der Reform-Pädagogik haben über Jahrzehnte sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zugelassen. Laut einer Studie der Universität Hildesheim wirkte ein bundesweites Netzwerk der Jugendhilfe bis in die 2000er Jahre.

Ein bundesweites Netzwerk aus Sozialpädagogen, Behörden und Wissenschaftlern hat bis in die 2000er Jahre sexuelle Gewalt in der Kinder- und Jugendhilfe gedeckt. Nach einer am Freitag in Berlin vorgestellten Studie der Universität Hildesheim erstreckte sich das Netzwerk um den 2008 gestorbenen Psychologen und Sexualwissenschaftler Helmut Kentler von Göttingen aus über Berlin, Hannover, Tübingen, Lüneburg und die Odenwaldschule in Hessen. Die Akteure, die unter anderem in leitenden Positionen des Berliner Landesjugendamtes saßen, vertraten seit den 1960er Jahren pädophile Positionen.

Im Zentrum stand das sogenannte Kentler-Experiment, bei dem von den Jugendämtern Kinder und Jugendliche mit dem Ziel der Resozialisierung bewusst an pädophile Pflegeväter vermittelt wurden. Kentler selbst war unter anderem von 1967 bis 1976 in leitender Position am Pädagogischen Zentrum Berlin tätig, einer Senatsbehörde, und Professor für Sozialpädagogik an der Technischen Universität Hannover. Er war zudem auch in Einrichtungen der evangelischen Kirche tätig.

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gab eine Studie zu Helmut Kentler und seinem Wirken im kirchlichen Raum in Auftrag. Eine erste Vorstudie dazu wurde im Juli 2023 vorgestellt. Sie beschäftigte sich mit dem Thema: "Die Bedeutung sexualpädagogischer Vorstellungen für die strukturelle Begünstigung sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche."

In der aktuellen Studie im Auftrag der Berliner Bildungsverwaltung kommen unter anderem sechs Betroffene zu Wort. Zudem wurden weitere Zeitzeugen befragt und 1.100 Akten der Bildungsverwaltungsverwaltung ausgewertet.
Die Wissenschaftlerinnen um den Hildesheimer Professor für Sozial- und Organisationspädagogik Wolfgang Schröer konstatieren darin eine regelrechte Entgrenzung des Kentler-Experiments, das von einem "old boys network" gedeckt wurde. Dazu gehörten leitende Mitarbeiter in Jugendämtern ebenso wie Heimleiter und Wissenschaftler. Vorwiegend handelte es sich demnach um Männer wie den 1989 gestorbenen Sozialpädagogen Martin Bonhoeffer, der in Berlin für das Heimkinderwesen zuständig war, und den 2010 verstorbenen früheren Leiter der Odenwaldschule, Gerold Becker.

Sexualisierte Gewalt im Sinne der Reform-Pädagogik in Kauf genommen

Die Autorinnen sprechen von einem "machtvollen Zusammenwirken von Wissenschaft, Fachexperten und Behörden", die in der Jugendhilfe gemeinsam über Jahrzehnte eine Fachpraxis etablierten, in der sexuelle Gewalt dazu gehörte. "Und Behörden wie das damalige Berliner Landesjugendamt haben die Infrastruktur gestellt", sagte Schröer. Sexualisierte Gewalt an den jugendlichen Schutzbefohlenen sei im Sinne der Reform-Pädagogik und der Heimreform von leitenden Akteuren in den Behörden bewusst in Kauf genommen worden: "Sie wurde geduldet, legitimiert und unterstützt."

Kritik daran wurde laut Schröer lange auch in der Wissenschafts- und Fachgesellschaftsszene abgewehrt und bagatellisiert: "Man sprach von Einzelfällen und hat die Heimreform-Bewegung regelrecht glorifiziert."
Die Studie ist der dritte Aufarbeitungsbericht zu dem Komplex. Erste Zwischenberichte waren 2020 und 2022 erschienen. Berlins Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sagte, die Erkenntnisse gäben die Möglichkeit, bundesweit die Kinder- und Jugendhilfe "kritisch zu überprüfen".

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs erklärte, der Bericht mache deutlich, wie wirkmächtig diese Strukturen bis heute seien. Ein gesetzliches Recht auf Akteneinsicht könne die Täter und Netzwerke sichtbar machen. Dafür sei politischer Wille nötig. Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, betonte, die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder in der Jugendhilfe sei überfällig. Die Ergebnisse verdeutlichten, dass problematische Fallverläufe der Jugendhilfe systematisch überprüft und die Ursachen analysiert werden müssen.
 

Mehr zu Sexualisierte Gewalt Studie Netzwerk in Jugendhilfe deckte KindesmissbrauchWichtige Akteure der Reform-Pädagogik haben über Jahrzehnte sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zugelassen. Laut einer Studie der Universität Hildesheim wirkte ein bundesweites Netzwerk der Jugendhilfe bis in die 2000er Jahre. Missbrauch in der Kirche Janz: Aufarbeitung braucht Wut BetroffenerBei der weiteren Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche ist es aus Sicht der Betroffenensprecherin Nancy Janz unabdingbar, dass die Betroffenen selbst von Anfang an daran beteiligt sind.

Aufruf:

Betroffene, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden aufgerufen, sich an die Universität Hildesheim zu wenden, um die Aufarbeitung im geschützten Rahmen weiter zu unterstützen. E-Mail: jhberlin@uni-hildesheim.de

 

Heimkinder Odenwaldschule Reformpädagogik Sexualisierte Gewalt
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Autor: Fundamentalisten wollen Gaza besiedeln

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Autor: Fundamentalisten wollen Gaza besiedeln GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 23.02.2024 - 15:15 Amrei-Marie/CC BY-SA 4.0/commons.wikimedia.org Autor und Filmemacher Richard C. Schneider erklärt auf der Konferenz "7. Oktober"des Zentralsrats der Juden die religiös motivierte Siedlerbewegung im Gaza-Streifen. (Archivfoto) Keine Zwei-Staaten-Lösung Jüdische Fundamentalisten sähen im gegenwärtigen Krieg gegen die Hamas die Gelegenheit, den "Fehler" der Räumung von Gaza rückgängig zu machen, so der langjährige Israel-Korrespondent der ARD, Richard C. Schneider.

Auf der Konferenz "Der 7. Oktober" des Zentralrats der Juden in Deutschland in Frankfurt am Main spricht Richard C. Schneider die Absichten jüdischer Fundamentalismen an, wieder in Gaza anzusiedeln. Die Räumung der jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen 2005 sei für die religiös motivierte Siedlerbewegung traumatisch gewesen, erklärt der Autor und langjähriger Israel-Korrespondent der ARD. Die religiöse Ideologie der Siedler spiele heutzutage eine wichtige Rolle in Israel, erklärte Schneider. Nach dieser sei "das Land von entscheidender Bedeutung zur Erlösung".

Das Konzept des messianischen Judentums sei ein völlig anderes als das Konzept des Zionismus von Theodor Herzl, dem es um politische Unabhängigkeit der Juden und damit um Freiheit gegangen sei. Heute habe sich in Israel das religiöse Konzept von Freiheit als Erlösung durchgesetzt. Die Siedler hätten ihren "Marsch durch die Institutionen" gemacht und stellten Koalitionspartner in der derzeitigen Regierung. Ihr Denken bestehe darin: "Wenn das ganze Land gewonnen wird, kommt der Messias, und alles wird gut."

Viele Israelis hofften, dass die Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Beendigung des Krieges in Gaza am Ende sei, sagt Schneider. Aber dann gebe es die Ideologie der Siedler weiterhin. Diese wollten keine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern. "Ich sehe noch lange nicht, wie ein israelischer Premier die Siedlungen auflösen könnte, selbst wenn er wollte, ohne ein Blutbad auszulösen", sagt der Journalist. "Und wenn jetzt Gaza nicht wieder besiedelt wird, wird die Aggression der Fundamentalisten wachsen." Der säkulare Teil Israels werde es sehr schwer haben. Die Juden in anderen Ländern müssten ihren Einfluss für die säkulare Demokratie in Israel geltend machen.

Die jüdischen Fundamentalisten unterschieden sich jedoch stark von den islamischen Fundamentalisten der Hamas, erklärt Schneider. Die Siedler übten zwar Gewalt gegen Palästinenser aus, um sie zu vertreiben, sie verübten aber keine Massaker an Frauen und Kindern. Die Hamas als palästinensischer Ableger der Muslimbruderschaft hingegen wolle die Juden vernichten. Die Muslimbruderschaft habe den "eliminatorischen Antisemitismus" der Nazis übernommen, dass die Juden das Böse schlechthin seien und vernichtet werden müssten, um die Welt zu erlösen. Ein solches Denken gebe es umgekehrt in der jüdischen Siedlerbewegung nicht.

Mehr zu Gaza Keine Zwei-Staaten-Lösung Autor: Fundamentalisten wollen Gaza besiedelnJüdische Fundamentalisten sähen im gegenwärtigen Krieg gegen die Hamas die Gelegenheit, den "Fehler" der Räumung von Gaza rückgängig zu machen, so der langjährige Israel-Korrespondent der ARD, Richard C. Schneider. Mit Bildung gegen Antisemitismus Mehr Basiswissen an Schulen über Nahostkonflikt Der Politikwissenschaftler Meron Mendel appelliert an Schulen, mehr Basiswissen über den Nahostkonflikt zu vermitteln. So könne vermieden werden, dass gefährliches Halbwissen und Fakes verbreitet werden, auch über Instagram und TikTok. Gaza Juden Palästina
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12 bayerische Schülerzeitungen gehören zu den besten Deutschlands

Sonntagsblatt 2 Monate 2 Wochen ago
München, Hamburg (epd). Die Bundesjury des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder hat am Freitag in Hamburg die 35 besten Schülerzeitungen des Landes gekürt. Ausgezeichnet wurden dabei zwölf Zeitungen aus Bayern, teilte die Jugendpresse Deutschland mit. Gewonnen haben besonders gut recherchierte Artikel und Gesamtausgaben von Print- und Onlinezeitungen in sechs Schulkategorien. Zudem erhielten zwölf Zeitungen Sonderpreise für herausragende themenspezifische Beiträge und innovative journalistische Formate.
epd

Festival "Fokus Ukraine - 777 Tage" im Düsseldorfer Schauspielhaus

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Festival "Fokus Ukraine - 777 Tage" im Düsseldorfer Schauspielhaus evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 15:01

Düsseldorf (epd). Vielstimmige künstlerische Positionen aus der Ukraine und dem europäischen Exil präsentiert das Schauspielhaus Düsseldorf vom 11. bis zum 17. April beim interdisziplinären Festival „Fokus Ukraine - 777 Tage“. Am 11. April werde es genau 777 Tage her sein, dass Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen hat, sagte Generalintendant Wilfried Schulz am Freitag in Düsseldorf. Das seien 777 Tage, in denen die Menschen in der Ukraine „ihr Leben, ihre Unabhängigkeit, ihre Kultur und die gemeinsamen europäischen Werte verteidigen“, sagte der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov, der gemeinsam mit Dramaturgin Birgit Lengers die künstlerische Projektleitung des Festivals innehat.

Neben Theaterinszenierungen aus der Ukraine, Polen, Frankreich, dem Baltikum und Deutschland präsentiert das Festival auch Konzerte, Animationen und Projektionen, Tanz und Film. Allen Produktionen sei gemeinsam, dass sie Fragen zum Krieg gegen die Ukraine stellen, sagte Lengers: „Für was lohnt es sich, zu kämpfen? Ist Heimat ein Ort? Was bedeutet Verlust und wie geht Verzeihen?“ Dabei nähmen die Stücke auch die unterschiedlichsten Rollen der Frauen in der Ukraine oder auch ins Exil geflüchteter Ukrainerinnen in den Fokus. Frauen seien nicht nur Opfer, sondern auch Protagonistinnen ihrer Geschichten, betonte die Projektleiterin: „Sie sind Überlebende, Zeuginnen, Kämpferinnen, Geflüchtete, Spioninnen und Mütter.“

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Kirchenrechtler Schüller kritisiert Wahlempfehlung gegen AfD

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Kirchenrechtler Schüller kritisiert Wahlempfehlung gegen AfD evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 14:53

Münster (epd). Der Kirchenrechtler Thomas Schüller findet den Aufruf der deutschen katholischen Bischöfe bedenklich, die AfD nicht zu wählen. Es sei sinnvoller, anstatt bestimmter Parteien ein konkretes Verhalten als unvereinbar mit dem Glauben zu benennen, etwa Rassismus, Antisemitismus oder Frauenfeindlichkeit, sagte der Theologieprofessor an der Universität Münster am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

„Es gibt viele konservative katholische Christinnen und Christen, die lange in der CDU und CSU heimisch waren, und sich nun von den Punkten zu klassischer Familie oder zu Abtreibung im AfD-Programm angezogen fühlen“, erklärte Schüller. Er erwarte daher eine innerkatholische Auseinandersetzung über die Empfehlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und über den Umgang mit der AfD.

Am Donnerstag hatte die DBK erklärt, die AfD sei für Christen nicht wählbar. Wer Parteien wähle, die mindestens in Teilen vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingeschätzt würden, der stelle sich gegen die Grundwerte des menschlichen Zusammenlebens und der Demokratie in Deutschland, erklärten die Bischöfe. Schüller sagte, offensichtlich habe die DBK gemeint, angesichts der weit fortgeschrittenen Radikalisierung der AfD nicht mehr schweigen zu können.

Die Frage sei, ob die Erklärung der Bischöfe für die AfD eine Opferrolle schaffe, „was diese Partei ja perfekt beherrscht“, sagte der katholische Theologe, oder ob sie ein Anlass zum Nachdenken sei für Menschen, die zur Wahl dieser Partei neigten. Um ein Nachdenken zu erreichen, solle die DBK eher klarmachen, welche Einstellungen und Menschenbilder mit dem Katholizismus nicht vereinbar seien.

Hingegen könne die Kirche durchaus verfügen, dass Menschen mit bestimmten Positionen nicht in katholischen Gremien oder Vereinen vertreten sein dürften. „Es ist ja niemand gezwungen, jeden aufzunehmen“, sagte Schüller. Auch solche Unvereinbarkeitserklärungen sollten aber nicht an Parteimitgliedschaften festgemacht sein, sondern an konkretem rassistischem oder antisemitischem Verhalten.

Schüller sagte, er erwarte nun ein Nachziehen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): „Realpolitisch ist die EKD ja jetzt unter Zugzwang.“ Er empfehle den protestantischen Kirchen jedoch, lieber die Gefahr einer Radikalisierung zu benennen und die eigenen Grenzen deutlich zu machen, als vor einer bestimmten Partei zu warnen.

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Journalist: Jüdische Fundamentalisten wollen wieder in Gaza siedeln

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Journalist: Jüdische Fundamentalisten wollen wieder in Gaza siedeln evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 14:35

Frankfurt a.M. (epd). Die Siedlerbewegung in Israel will nach den Worten des langjährigen Israel-Korrespondenten der ARD, Richard C. Schneider wieder in Gaza siedeln. Die Räumung der jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen 2005 sei für die religiös motivierte Siedlerbewegung traumatisch gewesen, erklärte der Filmemacher und Autor auf der Konferenz „Der 7. Oktober“ des Zentralrats der Juden in Deutschland in Frankfurt am Main am Freitag. Die jüdischen Fundamentalisten strebten die Besiedlung ganz Palästinas als „Land Israel“ an, um der erhofften Wiederkehr des Messias den Weg zu bereiten. Nun sähen sie im gegenwärtigen Krieg gegen die Hamas die Gelegenheit, den „Fehler“ der Räumung von Gaza rückgängig zu machen.

Die religiöse Ideologie der Siedler spiele heutzutage eine wichtige Rolle in Israel, erklärte Schneider. Nach dieser sei „das Land von entscheidender Bedeutung zur Erlösung“. Das Konzept des messianischen Judentums sei ein völlig anderes als das Konzept des Zionismus von Theodor Herzl, dem es um politische Unabhängigkeit der Juden und damit um Freiheit gegangen sei. Heute habe sich in Israel das religiöse Konzept von Freiheit als Erlösung durchgesetzt. Die Siedler hätten ihren „Marsch durch die Institutionen“ gemacht und stellten Koalitionspartner in der derzeitigen Regierung. Ihr Denken bestehe darin: „Wenn das ganze Land gewonnen wird, kommt der Messias, und alles wird gut.“

Viele Israelis hofften, dass die Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Beendigung des Krieges in Gaza am Ende sei, sagte Schneider. Aber dann gebe es die Ideologie der Siedler weiterhin. Diese wollten keine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern. „Ich sehe noch lange nicht, wie ein israelischer Premier die Siedlungen auflösen könnte, selbst wenn er wollte, ohne ein Blutbad auszulösen“, sagte der Journalist. „Und wenn jetzt Gaza nicht wiederbesiedelt wird, wird die Aggression der Fundamentalisten wachsen.“ Der säkulare Teil Israels werde es sehr schwer haben. Die Juden in anderen Ländern müssten ihren Einfluss für die säkulare Demokratie in Israel geltend machen.

Die jüdischen Fundamentalisten unterschieden sich jedoch stark von den islamischen Fundamentalisten der Hamas, erklärte Schneider. Die Siedler übten zwar Gewalt gegen Palästinenser aus, um sie zu vertreiben, sie verübten aber keine Massaker an Frauen und Kindern. Die Hamas als palästinensischer Ableger der Muslimbruderschaft hingegen wolle die Juden vernichten. Die Muslimbruderschaft habe den „eliminatorischen Antisemitismus“ der Nazis übernommen, dass die Juden das Böse schlechthin seien und vernichtet werden müssten, um die Welt zu erlösen. Ein solches Denken gebe es umgekehrt in der jüdischen Siedlerbewegung nicht.

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Studie: Netzwerk in Jugendhilfe deckte jahrelang Kindesmissbrauch

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Studie: Netzwerk in Jugendhilfe deckte jahrelang Kindesmissbrauch evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 14:07 Wichtige Akteure der Reform-Pädagogik haben über Jahrzehnte sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zugelassen. Laut einer Studie der Universität Hildesheim wirkte ein bundesweites Netzwerk der Jugendhilfe bis in die 2000er Jahre.

Berlin (epd). Ein bundesweites Netzwerk aus Sozialpädagogen, Behörden und Wissenschaftlern hat bis in die 2000er Jahre sexuelle Gewalt in der Kinder- und Jugendhilfe gedeckt. Nach einer am Freitag in Berlin vorgestellten Studie der Universität Hildesheim erstreckte sich das Netzwerk um den 2008 gestorbenen Psychologen und Sexualwissenschaftler Helmut Kentler von Göttingen aus über Berlin, Hannover, Tübingen, Lüneburg und die Odenwaldschule in Hessen. Die Akteure, die unter anderem in leitenden Positionen des Berliner Landesjugendamtes saßen, vertraten seit den 1960er Jahren pädophile Positionen.

Im Zentrum stand das sogenannte Kentler-Experiment, bei dem von den Jugendämtern Kinder und Jugendliche mit dem Ziel der Resozialisierung bewusst an pädophile Pflegeväter vermittelt wurden. Kentler selbst war unter anderem von 1967 bis 1976 in leitender Position am Pädagogischen Zentrum Berlin tätig, einer Senatsbehörde, und Professor für Sozialpädagogik an der Technischen Universität Hannover. Er war zudem auch in Einrichtungen der evangelischen Kirche tätig.

In der Studie im Auftrag der Berliner Bildungsverwaltung kommen unter anderem sechs Betroffene zu Wort. Zudem wurden weitere Zeitzeugen befragt und 1.100 Akten der Bildungsverwaltungsverwaltung ausgewertet.

Die Wissenschaftlerinnen um den Hildesheimer Professor für Sozial- und Organisationspädagogik Wolfgang Schröer konstatieren darin eine regelrechte Entgrenzung des Kentler-Experiments, das von einem „old boys network“ gedeckt wurde. Dazu gehörten leitende Mitarbeiter in Jugendämtern ebenso wie Heimleiter und Wissenschaftler. Vorwiegend handelte es sich demnach um Männer wie den 1989 gestorbenen Sozialpädagogen Martin Bonhoeffer, der in Berlin für das Heimkinderwesen zuständig war, und den 2010 verstorbenen früheren Leiter der Odenwaldschule, Gerold Becker.

Die Autorinnen sprechen von einem „machtvollen Zusammenwirken von Wissenschaft, Fachexperten und Behörden“, die in der Jugendhilfe gemeinsam über Jahrzehnte eine Fachpraxis etablierten, in der sexuelle Gewalt dazu gehörte. „Und Behörden wie das damalige Berliner Landesjugendamt haben die Infrastruktur gestellt“, sagte Schröer. Sexualisierte Gewalt an den jugendlichen Schutzbefohlenen sei im Sinne der Reform-Pädagogik und der Heimreform von leitenden Akteuren in den Behörden bewusst in Kauf genommen worden: „Sie wurde geduldet, legitimiert und unterstützt.“

Kritik daran wurde laut Schröer lange auch in der Wissenschafts- und Fachgesellschaftsszene abgewehrt und bagatellisiert: „Man sprach von Einzelfällen und hat die Heimreform-Bewegung regelrecht glorifiziert.“

Die Studie ist der dritte Aufarbeitungsbericht zu dem Komplex. Erste Zwischenberichte waren 2020 und 2022 erschienen. Berlins Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sagte, die Erkenntnisse gäben die Möglichkeit, bundesweit die Kinder- und Jugendhilfe „kritisch zu überprüfen“.

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gab eine Studie zu Helmut Kentler und seinem Wirken im kirchlichen Raum in Auftrag. Eine erste Vorstudie dazu wurde im Juli 2023 vorgestellt.

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Unionsfraktions-Vize Bär wirbt im Bundestag für Sexkaufverbot

evangelisch.de 2 Monate 2 Wochen ago
Unionsfraktions-Vize Bär wirbt im Bundestag für Sexkaufverbot evde_m_admin Fr., 23.02.2024 - 14:02

Berlin (epd). Die Union hat die Bundesregierung aufgefordert, ein Sexkaufverbot einzuführen. Die Fraktion von CDU und CSU brachte am Freitag einen Antrag in den Bundestag ein, in dem sie eine allgemeine Freierbestrafung und ein Verbot von Bordellen verlangt. Sie forderte die Ampel-Koalition auf, das deutsche Prostitutionsrecht nach dem sogenannten Nordischen Modell zu reformieren.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Bär (CSU) drängte die Regierung, nicht länger auf die für Mitte 2025 erwartete Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes zu warten. Man könne angesichts der Gewalt und Misshandlung Zehntausender Frauen in der Prostitution nicht länger wegsehen, sagte die CSU-Politikerin. „Gesetze haben eine normative Wirkung“, betonte sie. Eine Reform würde auch das Bewusstsein in der Gesellschaft verändern. Der Kauf von Frauenkörpern dürfe nicht legal sein.

Die Union verlangt, die Strafverfolgung von Ausbeutung und Menschenhandel zu verschärfen und zugleich Ausstiegshilfen für Prostituierte, Beratungsangebote und Hilfen in akuten Notsituationen auszubauen. Unter dem Schutzmantel der Legalität sei die überwiegende Mehrheit der Prostituierten sexueller Ausbeutung und Gewalt ausgeliefert. Seit der Legalisierung der Prostitution 2002 habe sich die Situation in Deutschland drastisch verschlechtert. Daran habe auch das Prostituiertenschutzgesetz von 2017 nichts geändert, argumentiert die Union.

Abgeordnete der SPD, der Grünen, der FDP und der Linken sowie der AfD wiesen den Unions-Antrag zurück. Die SPD-Abgeordnete Leni Breymaier, die sich seit Jahren für das Nordische Modell einsetzt, sagte an die Union gewandt, statt einen Antrag zu stellen, müsse man Mehrheiten organisieren. Breymaiers Fraktionskollegin Ariane Fäscher räumte die Missstände in der Prostitution ein, betonte aber, ein Sexkaufverbot sei keine Lösung. Vielmehr bestehe die Gefahr, dass die Arbeit in der Illegalität für die Frauen noch gefährlicher sei. Fäscher vertrat damit die Mehrheitsmeinung in der SPD und in der Ampel-Koalition.

Nach dem Nordischen Modell machen sich Freier strafbar, die sexuelle Dienstleistungen kaufen, Prostituierte aber nicht. Als erstes Land hatte Schweden die Freierbestrafung eingeführt.

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