Wochenimpulse

300 Euro Energiegeld werden verteilt. An alle Erwerbstätigen. Eine echte Erleichterung für die einen, für andere nur eine kurzfristige Entlastung, es wird hinten und vorne nicht ausreichen. Und für Dritte ein nettes Taschengeld. Gleichbehandlung ist nicht automatisch gerecht. Der Bedarf ist unterschiedlich und der Frust ist vorhersehbar. Die in Not Lebenden können die 300 Euro hilflos machen, oder wütend - und die in Wohlstand Lebenden können in ihrer Selbstbezogenheit verstärkt werden.

Liebe Leser:innen,
genau drei Wochen bayerischer Sommerferien liegen nun hinter uns, drei weitere vor uns. Wir befinden uns also gefühlt in der „Mitten Mitte“. Ich komme auf diesen Ausdruck wegen eines Liedes von Reinhard Mey. Es lautet „Serafina“ und beginnt mit folgenden Zeilen: „Neustädtische Straße auf der Ecke Reichstagsufer. Mitten im mittesten Mitte, grad aus dem Boden gestampft. Ein Haus wie ein Knast, drin das Ristorante ´La Tartuffa´…“ (Reinhard Mey, Album Einhandsegler, 2000).

Wer die Trauerfeier für Uwe Seeler vor drei Tagen mitverfolgt hat, dem wurde klar, was für ein außergewöhnlicher Mensch er war. Jonas Boldt, der Vorstand des HSV hat ihn in seiner Ansprache als einen Volkshelden bezeichnet und als „einen von uns, nur besser“, weil er mit wachsendem Ruhm immer „stinknormaler“ geworden sei. „Uns Uwe“ war ein Promi mit Profil, der auch noch heutigen Generationen Orientierung gibt. Solche Menschen sind selten in unseren Zeiten, aber es gibt sie. Und sie bleiben wichtig, weil sie uns etwas hinterlassen, das uns an unsere Menschlichkeit erinnert.

Liebe Leserin, lieber Leser,

endlich fahren mit Getreide beladene Schiffe durch das Schwarze Meer. Mit Bangen hatte man gehofft, dass es endlich gelingen würde, den Weizen aus den Anbaugebieten im Kriegsland dorthin zu transportieren, wo er dringend benötigt wird: in den arabischen Ländern, am Horn von Afrika.

Manche wußten vielleicht noch aus dem Erdkundeunterricht über die Kornkammer der Ukraine und der angrenzenden Regionen. Dass so viele Menschen direkt von den Lieferungen aus diesen Anbaugebieten abhängig sind, war bis zum Krieg dennoch den wenigsten bewußt.

„Ich bin dann mal weg …“ so lautet der bekannte Titel eines weit verbreiteten Buches, das 2006 quasi als „Reisebericht“ erschien und lange Zeit die Bestseller-Liste der Sachbücher anführte. Der Entertainer und Autor Hape Kerkeling beschreibt darin seine Erfahrungen, die er auf dem weltbekannten „Jakobspilgerweg“ nach Santiago de Compostela machte: vielfältige Begegnungen mit verschiedensten Menschen, Erfahrungen mit sich selbst, persönliche Gedanken, Fragen und Antworten, uvm. 

Zusammen an Biertischen sitzen, eine Halbe oder eine Limo trinken. Miteinander reden, lachen, Spaß haben. Wie schön ist das! Das gefällt Menschen in jedem Lebensalter. Viele gehen gerne auf die Kerwa. Viele Kirchweihen fanden in diesem Jahr schon statt. Es werden über den Sommer noch weitere folgen. Fast jeder Ort hat seine eigene Kerwa. Als Franke sage ich: „Kerwa kummd vu Kerng.“ Kirchweih und Kirche hängen wortwörtlich und inhaltlich zusammen: Feste Feiern ist eine gute Tradition von Kirche. Sie schließt direkt an Jesus an.

Raus aus dem alltäglichen Wahnsinn einer verrückten Welt

Haben sie als Kind vielleicht auch so gerne Höhlen gebaut wie wir? Unter dem Schreibtisch, der Treppe, am Dachboden, im Garten oder Wald? In unserer Höhle sind wir dann abgetaucht. Haben es uns mit Decken und Kissen, Bibi Blocksberg Kassetten, Keksen und Trinken gemütlich gemacht und die Welt um uns herum vergessen.

Wir erleben seit vielen Jahrzehnten eine zunehmende Individualisierung und zugleich eine Privatisierung des Glaubens. Früher waren antike Gesellschaften geprägt vom Gedanken des Kollektivs. Der Mensch war Teil einer Familie, einer Sippe oder eines Stammes. Sein Schicksal war untrennbar verbunden mit dem Schicksal dieses Kollektivs. Auch Menschen der Bibel haben Glauben als kollektive Erfahrung verstanden. Betet ein König Götzen an, folgt ihm das ganze Volk in den Götzendienst.

Ich bin nah am Wasser gebaut und je älter ich werde, desto heftiger wird es. Mir kommen leicht die Tränen. Ich stehe dazu!
Fast losgeheult hätte ich, als das Baby mich anguckte. Es saß gut gehalten auf dem Rücken seiner Mutter. Die junge Frau überholte mich, sie ging flott, mit wippenden Schritten. Sicher von seiner Mama getragen, geschaukelt im Rhythmus ihrer raschen Füße, kann das Baby genau die Welt betrachten. Es hält meinen Blick mit großen Augen fest. So sollten Menschen großwerden, so sicher, so geborgen, so getragen! Wie schön, dass es das gibt!