Ende April endete das Pessachfest für jüdische Gläubige weltweit. Dieses Fest erinnert daran, dass Gott sein Volk aus der Sklaverei befreit hat, sie in der Not nicht vergaß. Das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern war auch ein Pessachmahl. Eine Erinnerung an die befreiende Kraft Gottes am Vorabend seines freiwilligen Todes. Es ist nicht verwunderlich, dass Ostern die Befreiung von all der Selbstbezogenheit ist, was uns von Gott abhält. Also, befreit von äußeren und inneren Unfreiheiten, welche menschenfeindlich sind. Das nennen wir Sünde. Daraus können wir uns nicht alleine befreien.
öffentlich
Liebe Leserin, lieber Leser,
In einer Fernsehreportage über Menschen in Rom wurde kürzlich auch ein Taxifahrer vorgestellt, der seine Fahrgäste singen lässt. Aus voller Kehle wurde da „Volare!“ und „Azurro, azurro“ gegrölt. Warum er auf seinen Fahrten dazu animiere? Die Antwort war ganz einfach: „Bei all den Staus auf Roms Straßen und dem Verkehr lenkt das Singen davon ab, immerzu sich nur Gedanken um andere Verkehrsteilnehmer/innen zu machen!“ Außerdem hebe sich sofort die Stimmung im Auto.
Wenn sich die Geburt eines Kindes ankündigt, dann ist es höchste Zeit, sich als Eltern Gedanken über den Namen zu machen. Viele werdende Eltern haben sich schon lange damit beschäftigt, haben sich über die Bedeutung eines Namens im Internet informiert oder in der Familiengeschichte nachgeblättert und dann eine Entscheidung getroffen. Dabei kann der Klang eine besondere Rolle spielen oder es wird versucht, der Tradition in der Familie gerecht zu werden.
Klima und Krieg, Energie und Wirtschaft, Demokratie- und Regierungskrise. Unsere Gedanken kreisen stetig um das, was nicht funktioniert und um das, was fehlt. Unsere gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Einrichtungen, die dem Wohl und Nutzen des Einzelnen und der Allgemeinheit dienen, stecken ebenfalls in der Krise. Jetzt laufen der evangelischen und katholischen Kirche die Gläubigen davon. Der existenzgefährdende Mitgliederrückgang in den Kirchen findet weitgehend ohne leidenschaftliche gesellschaftliche Auseinandersetzungen und Diskussionen statt.
In diesen Tagen begehen Christinnen und Christen das höchste Fest ihres Glaubens, das Osterfest. Sie gedenken des gewaltsamen Leidens und Sterbens Jesu von Nazareth. Und am Ende seines Todes steht die Auferstehung – die umfassende Wandlung der todbringenden Lebensumstände, die der christliche Glaube behauptet.
Vor Jahren sind wir mit einem großen Palmwedel von Valencia nach Nürnberg gereist. Mein Sohn war so begeistert von seinem Fund am Straßenrand, dass er den Palmwedel auf keinen Fall am Urlaubsort zurücklassen wollte. Ich war entspannt. Was ich ihm nicht ausreden konnte, wird man am Flughafen schon erledigen, dachte ich. Ich täuschte mich. Die Mitarbeiterin an der Gepäckaufgabe hat sich von seiner Begeisterung anstecken lassen, dass sie den Palmwedel ohne Aufpreis unkompliziert transportieren ließ.
Es gibt nicht wenige deutsche Katholikinnen und Katholiken, die sich von Papst Franziskus mehr erhofft haben. Z. B. wenigstens die Einführung des Diakonats für Frauen, die Weihe von verheirateten Männern oder mehr Wohlwollen dem synodalen Weg in Deutschland gegenüber.
Bei all dieser nachvollziehbaren Ernüchterung sollte man aber den grundlegendsten Wandel, den Franziskus vollzogen hat, nicht übersehen. Dafür müssen wir etwas zurückschauen:
„Laetare“ – „freue dich!“. So lautet der Name des Sonntags an diesem Wochenende und seine Übersetzung aus dem Lateinischen. Jeder Sonntag hat einen solchen Namen, der seine Bedeutung im Kirchenjahr beschreibt. An diesem Sonntag ist die Mitte der Fastenzeit überschritten. Ostern ist also näher als der Beginn der Passionszeit. „Wir sind über’n Berg“, könnte man sagen. Das ist schon mal eine gute Nachricht für alle, die in der Fastenzeit auf etwas verzichten.
„Werft alle eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5,7)
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Wenn wir die Nachrichten einschalten, tauchen sie auf. Wenn wir die Zeitung aufschlagen, springen sie uns förmlich an. Und wenn wir mit anderen im Gespräch sind, werden sie spürbar: Sorgen. Ob klein oder groß – wir alle kämpfen mit Sorgen. Die zunehmenden Herausforderungen in der Welt treffen uns nicht nur in der Gegenwart, sondern betreffen auch ganz entscheidend unsere Zukunft.
An diesem Samstag jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine zum wiederholten Mal. Dieser Krieg ist längst kein regionaler Konflikt mehr, das war er übrigens nie. Er steht stellvertretend für jene Art und Weise, wie wir Menschen in der Gegenwart weiterleben wollen: autoritär und ablehnend gegenüber aller gesellschaftlichen Vielfalt. Oder in einer freien, die Würde des einzelnen Menschen respektierenden Ordnung.