Es ist gefährlich, um den Hl. Geist zu beten

Na klar, an Pfingsten „ruft der Berg“ und dann geht´s auch zum „Berg“. Die Bergkirchweih in Erlangen ist „eines der schönsten und ältesten Volksfeste der Welt“, so wird im Internet geworben. Seit 200 Jahren läuft das Volk zusammen, um zu feiern. Und das sei allen gegönnt, die den Ruf zum Berg folgen. Ich bin da gewiss keine Spielverderberin. Auch ich feiere gerne das Leben. Wenn ich höre, „das Volk lief zusammen“, dann muss ich unweigerlich an das große Pfingstereignis vor 2000 Jahren denken.  Plötzlich trauen sich die Jünger was, reden in fremden Sprachen, so dass Menschen sie verstehen konnten, sind beflügelt und ermutigt. Und man fragt sich, ob sie betrunken sind?
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Verschlossene Türen öffnen sich, Angst weicht der Zuversicht, Erstarrtes wird lebendig. Das alles geschah durch das Wirken des Heiligen Geistes. Fünfzig Tage nach Ostern feiern wir Christen Pfingsten und gedenken dieser spektakulären Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jüngerinnen und Jünger Jesu, die sich versteckt hielten. Damit begann der Weg der Frohen Botschaft hinaus in die Welt. 
Sie geben Zeugnis vom Aufstand Jesu, der den Tod besiegt hat und als Auferstandener das Kommen des Geistes in der Welt ankündigt.  Jesus wusste, wir können nicht ohne ihn sein, deshalb hat uns der Beistand hinterlassen.  Der Heilige Geist verwandelt Menschen, nimmt Ängste von ihnen, ermutigt und bringt Talente zur Entfaltung und zum Handeln.
Neben Weihnachten und Ostern, gehört Pfingsten zu meinem Lieblingsfesten. Es ist nicht nur das Gründungsfest der Kirche, sondern auch unserer Gemeinschaft, der Kleinen Kommunität. Vor allem liebe ich es, weil Pfingsten nicht nach den Pfingstferien endet, es geht täglich weiter, wenn man sich dafür entscheidet, mit dem Heiligen Geist eine Freundschaft fürs Leben einzugehen. Ich liebe diesen dynamischen Heiligen Geist. Er ist immer für eine Überraschung gut. Er ist die tiefe Erfahrung von Frieden und Nähe, gerade im Alltag, wenn es drüber und drunter geht. Es ist immer wieder spannend zu erleben, wie er mir Ideen schenkt, mich anstupst, wenn ich müde werde oder Angst bekomme, oder mir hilft, an das Gute zu denken und es zu tun. Manchmal ist er da in einem Gedanken, einem Wort, das mich selber überrascht, einer kleinen Zärtlichkeit oder einem Lächeln. Da spüre ich, dass eine andere unsichtbare Kraft mich bewegt, wo ich stur, jammernd und unbeweglich bin. Er ist dynamisch und scheu zugleich. Er will eingeladen sein und ist wie ein Fingerzeig: Schau auf Jesus, höre auf ihn, lern von ihm, folge ihm, diene ihm, liebe ihn. Frieden und innere Gelassenheit, ein Prise Humor und ein gutes Wort auf den Lippen sind seine Markenzeichen! Natürlich könnte Gott jetzt ein kleines Erdbeben machen, die Wände wackeln lassen und ihnen die Zeitung oder das Ipad aus der Hand werfen. Nur mal so. Ich könnte mir ihren Gesichtsausdruck ganz gut vorstellen. In Wahrheit rechnen wohl die wenigsten damit, dass er eingreift. Dass Gott sich bei uns persönlich bemerkbar macht und das womöglich noch spektakulär, schließen wir aus, schließlich macht Gott das auch äußerst selten. Erstens, mag er nicht Menschen erschrecken und bewusst etwas zerstören und oder etwas aus der Hand werfen. Das ist nicht seine Art. Mit Angst gewinnt man kein Herzen.  Dennoch es ist gefährlich, um den Heiligen Geist zu beten, was ist, wenn er kommt? Er könnte Ihr Leben verändern. Er könnte sie lebendig und stürmisch machen und sie aus der bequemen Zone ihres Lebens herausholen. Sie heilen, sie bewegen, sie erfüllen. Der Heilige Geist schenkt Phantasie, Lebendigkeit, Freude, und ist die Überraschung der Liebe. Wenn sie sich auf die Suche nach dem Heiligen Geist machen möchten, lautet das kürzeste Gebet „Komm, Heiliger Geist“. Probieren Sie dieses Gebet einen Tag lang aus. Vor jedem Ereignis, jedem Telefonat, vor jeder Begegnung – und lassen Sie sich überraschen.

Schwester Teresa
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