Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Punkt.

Vierzig Tage war Mose der Bibel nach auf dem Berg Gottes. 
Dort hat er die Tafeln mit den 10 Geboten bekommen:
Du sollt neben mir keine anderen Götter haben, dir kein Gottesbild machen, den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen, den Feiertag heiligen, Vater und Mutter ehren, nicht töten, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nicht falsch aussagen/ lügen, nicht nach Haus oder Partner oder Besitz deines Nächsten verlangen.
Dann ist er mit diesen Geboten zum Volk heruntergeklettert. Gebote, die bis heute ihre Wirkung entfalten und sich in modernen Gesetzen wiederfinden.
40 Tage und Nächte war er allein. Einsam, auf sich gestellt. Nur Gott war da, wenn auch nicht die ganze Zeit. Ansonsten ging es nur um Inhalte, um diese zentralen Lebensregeln.

Wenn einer 40 Tage auf einem Berg wäre, heute, so ohne Handy und ohne Picknickkorb, dann würden wir die Geschichte anzweifeln. 
Tatsächlich forschen Leute, wo und wann das gewesen sein könnte, mit dem Mose auf dem Berg, und ob es wahr sein kann. Aber immerhin hat diese Erzählung die 10 Gebote hervorgebracht. Die Inhalte der Geschichte tragen also bis heute.

Auch ich bin oft mit Gott allein.
Vielleicht keine 40 Tage, jedenfalls nicht am Stück.
Ob das jemand glaubt, oder beweisen will, das kümmert mich nicht.
Ich weiß es, Gott weiß es. Und es tut mir gut, das allein Sein mit Gott. Es geht um die Inhalte, meine Glaubensgeschichte mit Gott. Die Erzählung meines Glaubens.
Ich vermute, das Alleinsein mit Gott tat dem Mose auch gut.

Mehr braucht es nicht.
Das ist gelebte Spiritualität. Da ist Gott und da bin ich. Wir hören aufeinander. 
Im Buch Hiob steht das an einer Stelle so: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Punkt.  

Mag, sein, dass diese Spiritualität von immer mehr Menschen nicht verstanden wird. Manche sind sogar leidenschaftlich in ihrer Ablehnung. Das dürfen sie für sich auch sein.
Aber ich weiß wie es ist, mit Gott allein zu sein und er weiß es auch. So ist das eben mit dem Glauben. Ein Wissen und eine Zuversicht ohne es beweisen zu können oder zu müssen. So wie die Liebe.

Ihr Matthias Ewelt, Pfarrer und Vorstandssprecher der Diakonie Erlangen
 

Matthias Ewelt
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Pfarrer Matthias Ewelt

Vorstandssprecher der Diakonie Erlangen