300 Euro Energiegeld - wagt zu teilen!

300 Euro Energiegeld werden verteilt. An alle Erwerbstätigen. Eine echte Erleichterung für die einen, für andere nur eine kurzfristige Entlastung, es wird hinten und vorne nicht ausreichen. Und für Dritte ein nettes Taschengeld. Gleichbehandlung ist nicht automatisch gerecht. Der Bedarf ist unterschiedlich und der Frust ist vorhersehbar. Die in Not Lebenden können die 300 Euro hilflos machen, oder wütend - und die in Wohlstand Lebenden können in ihrer Selbstbezogenheit verstärkt werden. Denn es ist vorhersehbar, dass es etwas mit uns macht, wenn wir Geld nehmen, welches wir nicht brauchen, auch wenn es uns zusteht. Die gute Nachricht lautet: Wir müssen nicht alles einstecken, was uns rechtmäßig zukommt. Wie wäre es einfach mit Verzicht? Statt auf Zucker verzichten diejenigen, die es sich leisten können, auf dieses Geld. Also: Ich bitte alle, die wissen, dass sie diese 300 Euro nicht brauchen: Gebt dieses Geld weiter. Für die, die schon heute nicht wissen, wie sie den Winter überstehen werden. Das kann eine Wärmequelle, ein Hoffnungslicht werden, wenn hier mehrere sagen: Wir legen ein Polster an für solche, die in Not geraten. Nicht Mein oder Dein, sondern ein Unser. Als Kinder Gottes leben wir Gemeinschaft. Lasst uns in Fürsorge (ich liebe dieses alte Wort!) miteinander leben. Miteinander und füreinander da sein. Gerade in solchen Zeiten. Das ist eine Haltung und ein Lebensprinzip. 
Ihre 300 Euro, oder was Sie meinen, was möglich wäre, können an unsere Kirchengemeinde gespendet werden, Stichwort „Winterhilfe“. Wir werden dieses Geld nur in enger Absprache mit Diakonie und Caritas weitergeben. Oder Sie überweisen es direkt an die beiden Einrichtungen.
In der Sprache der Bibel heißt das dann so (2. Korinther 8,12ff) »...Der gute Wille soll in die Tat umgesetzt werden. Und zwar soll er so umgesetzt werden, wie es eurem Besitz entspricht. Wenn der gute Wille vorhanden ist, ist jede Gabe willkommen. Der Wert der Gabe bemisst sich an dem, was jemand besitzt, nicht an dem, was er nicht besitzt. Es soll nicht sein, dass andere entlastet werden, ihr selbst aber in Not geratet. Sondern es geht um einen gerechten Ausgleich. Zum jetzigen Zeitpunkt sollt ihr mit eurem Überfluss dem Mangel der anderen abhelfen. Später kann dann einmal deren Überfluss eurem Mangel abhelfen. So kommt es zu einem gerechten Ausgleich.« 
Für viele, für viel zu viele wird es ein sehr schwerer Winter. Es wird vorne und hinten nicht reichen. Wie dann den Alltag hinbekommen? Deshalb: Wir brauchen Ideen. Ideen, die die Kraft des Teilens leben. Es geht um Gemeinschaftsstärkung in der Nachfolge Jesu. Zeigen wir, dass wir ungewöhnliche, gute Wege bauen können. Für andere und für uns. Denn darum geht es im Glauben: Dass wir nicht dem Zeitgeist, sondern Gottes Geist folgen und den Mitmenschen sehen. Denn wenn z.B. ich, die diese Euros nicht unbedingt braucht, diese einfach so „mitnimmt“, dann mache ich mich selbst träge und bequem. Wenn ich die dreihundert Euro denen weiterreiche, die es dringender benötigen, dann kann die angedachte Hilfe eine wirksame Gabe werden. 
Wagt zu teilen – das ist eine der Botschaften, die Jesus uns vorlebte. Wir vertrauen darauf, dass Gott eine gute Zukunft mit uns vorhat. Das zeigt sich, wenn wir nicht alles festklammern, nur weil wir auf unserem Recht bestehen. Wagt zu verzichten. Jesus sagt seinen Jünger:innen sehr konkret: Was ihr einem der Schwächsten getan habt, das habt ihr mir getan. Im Guten wie im Bösen. Und ganz ehrlich: Es ist ja noch nicht mal unser eigenes Geld, dass wirteilen, sondern eine Gabe, die manche von uns überraschend  erreicht. Wenigstens dieses kann doch weitergegeben werden! Vielleicht sogar schon vorab? Füreinander dasein. 
Ein gesegnetes Geben!
Susanne Gillmann 
Kto der Ev. -ref. Kirchengemeinde  DE8 3763 5000 0000 00174 19
oder bei der Sparkasse - Spendenportal
 

Susanne Gillmann
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