Lieber Gott, lass uns Zeit,  wir senn net so weit ... - Wort des Dekans zum 2. Advent

Dekan Huschke zum 2ten Advent
Bildrechte Dekanat

(auch als Video verfügbar)

Lieber Gott, lass uns Zeit, 
wir senn net so weit,
für die große Freud,
zu dei‘m Sohn zu geh‘n,
an der Krippe zu steh’n.

So steht es auf der Karte für den zweiten Advent im digitalen Adventskalender von BildungEvangelisch. Dieser Adventskalender ist als Baum vor dem Kreuz+Quer am Bohlenplatz auch analog mit je einer neuen Karte für jeden Tag im Advent zu sehen ist. (als Video hier)

Lieber Gott, lass uns Zeit, 
wir senn net so weit,
für die große Freud,
zu dei‘m Sohn zu geh‘n,
an der Krippe zu steh’n.

Ursprünglich war dieser Liedtext von Erich Arneth das Geleitwort für den Hiltpoltsteiner Krippenweg 2019. Mich erinnert der Text daran: Es ist gut, wenn ich mir im Advent immer mindestens zehn Minuten Zeit nehme (dazu manchmal die Kerzen am Adventskranz anzünde) und einen Text lese, ein adventliches Gedicht, eine Liedstrophe, eine Kurzgeschichte. Das macht mich bereit für die große Freud, an der Krippe zu steh’n.

Ein zweiter Baum – dieses Mal hier innen im Kreuz+Quer –, der Geschenkbaum hilft mir ebenfalls, meine Zeit zur Vorbereitung auf die große Freud zu nutzen: 
Mit den an diesem Geschenkbaum hängenden Zetteln werden wir eingeladen, mit der katholischen und evangelischen Hochschulgemeinde Geschenke an andere Menschen in Erlangen zu machen. Dieses Nachdenken über Geschenke für andere bereitet in der Adventszeit mir immer wieder Freude, auch wenn ich nicht wie mit diesem Baum an mir Fremde, sondern an meine Lieben denke, an meine Familie, Freundinnen und Kollegen … 
Meine Gedanken kreisen dann nicht mehr um mich, sondern wandern hin zu anderen – anderen, die mir fremd sind, oder anderen, die mir vertraut sind. Ich lasse meine Gedanken von andern bestimmt sein. Mein Horizont wird erweitert. Ich werde so weit, an der Krippe zu steh’n.
Es tut mir gut, mir zu überlegen, worüber die andern sich freuen könnten. Da freue ich mich schon beim Überlegen und es kommt vorweihnachtliche Stimmung bei mir auf.

Um zu Gottes Sohn zu gehen, ist es sicher sinnvoll, mir Zeit zu nehmen, um in Gedanken und ganz echt in einem Besuch zu Gottes Menschen zu gehen. So kann es sein, dass mir das Kind in der Krippe, Gott selber, Jesus Christus schon im Advent begegnet … in den Gedanken anderer … in den Menschen, für die ich mir Geschenke überlege oder die ich besuche.

Denn wie hat das Kind in der Krippe, Jesus Christus gesagt?
Was Ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern, das habt Ihr mir getan. (Mt 25, 40b)

Dass wir zu Gott und zu seinem Sohn gehen und er uns begegnet im Lesen fremder Gedanken, im Nachdenken über Geschenke für liebe Menschen und in Besuchen oder noch ganz anders,
wünsche ich Ihnen und mir für die Zeit dieser zweiten Adventswoche.

Lieber Gott, lass uns Zeit, 
wir senn net so weit,
für die große Freud,
zu dei‘m Sohn zu geh‘n,
an der Krippe zu steh’n.

Ihr Dekan Huschke

Adventskalender von BildungEvangelisch online hier: 
https://www.bildung-evangelisch.de/2021/12/01/adventskalender-2021/
Infos zur Studentengemeinde / Geschenkbaum:
https://www.esg-erlangen.de/
Adventskarte von Gertrud Wiesheier BE Fränkische Schweiz: 
https://be-fraenkische-schweiz.de/