Wochenimpulse

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor und während der Adventszeit kommen selbst bei den Evangelischen einige Heilige zu Ehren, deren Status das Jahr über sonst eher prekär ist. Zu den Kernpunkten der Reformation gehörte einst Martin Luthers Verdikt, dass es keine Heiligen als Mittler zwischen Menschen und Gott brauche. Jesus Christus habe die Verbindung zu Gott ein für allemal weit aufgetan.

Zu welchem Team gehören Sie: Team üppige Lichterketten oder Team sparsame Beleuchtung im Advent? Beides hat etwas für sich. Die Lichter unterstützen darin, wenn einem/einer die dunkle Jahreszeit zu finster wird. Denn Dunkelheit ist wie ein Spiegel für die Schwierigkeiten und Traurigkeiten. Ich gehöre definitiv zum Team 2, sparsame Beleuchtung. Mir sind das oft zu viele Lichterketten. Manchmal habe ich den Eindruck, die wenigsten Adventslichter brennen in Kirchen.

„Hat Martin Luther auch Halloween gefeiert?“ fragen mich Kinder einer
Grundschulklasse. Ich habe gerade vom 31.Oktober 1517 erzählt. Wie der
Mönch Martin Luther seine „95 Thesen“ an das Schwarze Brett der
Universität, die Türen der Wittenberger Schlosskirche, genagelt hatte. Darin
hatte er alles aufgeschrieben, was aus seiner Sicht gegen die Missstände in
der Kirche damals und gegen die gängige Praxis des Ablasshandels
theologisch zu sagen war.

„Elisabeth war ein schönes Kind…“
Die hellen, begeisterten Stimmen der Kinder aus der Kindertagesstätte klingen mit diesem Lied sofort in meinen Ohren, wenn ich an den Namenstag der heiligen Elisabeth denke. Morgen, am 19. November, ist ihr Gedenktag. Und die Kinder aus der KITA St. Elisabeth in Hammerbach feiern die Namensgeberin ihrer Einrichtung immer mit einem Gottesdienst.

Hilflos. So fühle ich mich in diesen Tagen. Hilflos und traurig. Die schrecklichen Angriffe der Hamas auf tanzende Festivalbesucher, auf Familien, die gerade zu einem neuen Tag aufbrachen. Unglaubliche Gemeinheiten gegen Frauen. Die Geiselnahmen. So viel Sorge, so viele Tränen. Wenn in Deutschland so ein Massaker stattgefunden hätte, wären umgerechnet 8.000 Menschen getötet worden! „Eine zweite Shoah“, sagt eine, die das Grauen damals überlebt hat. Der 9.

Bei einem Konfi-Workshop im letzten Sommer. Wir haben ein bisschen Zeit. Ein Konfirmand nutzt die Gelegenheit, um mich mal was zu fragen: „Warum sind Sie eigentlich Pfarrer geworden?“ Ich denke kurz nach und antworte: „Der Glaube an Gott gibt mir Kraft, davon will ich anderen Menschen erzählen.“ Das hat ein anderer Jugendlicher gehört und sagt: „Der Glaube ist doch für nach dem Tod wichtig, dass die Seele zu Gott kommt.“ - ‚Ja, das war schon bei Martin Luther so“, meldet sich eine Konfirmandin zu Wort – Ergebnis eines vergangenen Konfi-Samstags.