Kirchentag in Nürnberg - Jetzt ist die Zeit...

Jetzt ist die Zeit – mit diesem Motto ist am Mittwoch der Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg gestartet. Zuvor lag da schon etwas Spannung in der Luft: Würden wirklich so viele Leute teilnehmen? 
Und dann, rundum große Bestätigung: Ja, die Menschen kamen. Jugendliche, Ältere, Franken und ganz viele von ganz weit weg strömten in die Innenstadt. Die Plätze der  Eröffnungsgottesdienste mussten aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. An den Ständen gab es Informationen, Aktionen, Essen und Trinken, Möglichkeiten zum Gespräch. An vielen Plätzen tanzten die Menschen zur Musik der Band.  Das alles rund um den Glauben, rund um Kirche.  Entgegen mancher Meinung, sie sei irrelevant, ist sie da, aufgestanden zu modernen Gottesdiensten, bunten Bibelarbeiten, aktuellen Podiumsdiskussionen und Themengesprächen. Es wird (wieder) über Gott und die Welt gesprochen.
Jetzt ist die Zeit – was heißt das konkret? Wofür ist jetzt eigentlich Zeit? Ja, für genau das, was der Kirchentag uns vorlebt: Über Gott und die Welt zu reden. Das geschieht in den Kirchen, aber nicht nur. Es ist dringend nötig, dass wir auch die Kirchenmauern verlassen, hinausgehen auf die Straße, dorthin wo die Menschen sind. Mit ihnen über das zu sprechen, was sie betrifft. Nur wenn der Glaube für die Leute relevant ist, werden sie sich auch mit der Kirche und ihrer Botschaft beschäftigen. Wichtige Themen sind zur Zeit Krieg und Frieden, der Klimawandel und Spiritualität.
Kirche zieht sich nicht in ihre Räume zurück, denn dann würde sie ja den Menschen draußen ihre Botschaft vorenthalten. Die gute Nachricht, das beste, was sie zu bieten hat: Es gibt einen Gott. Er ist sogar stärker als der Tod. Der Glaube hat einen Mehrwert. Der Glaube ist Kraft im Alltag. 
Freilich haben wir mit unseren Kirchen wunderbare Orte. Freilich braucht es gut gestaltete Gottesdienste und Veranstaltungen in kirchlichen Räumen. Ein bisschen weniger innen und dafür mehr Engagement draußen auf der Straße tut unserer Kirche gut. Kann das ein Ergebnis des Kirchentags für den Kirchenalltag sein? Wir können den Kirchentag nicht imitieren, wir können ihn nur auf unseren Kirchenalltag übertragen. Es ist ja eigentlich ganz einfach. Wir müssen in die Öffentlichkeit gehen: Mit den Menschen über Gott und die Welt sprechen. Dafür auch neue Formen entdecken, um wieder mit den Leuten ins Gespräch zu kommen – dafür  ist jetzt die Zeit.

Vom Kirchentag be-geist-ert zurück im Kirchenalltag wünscht Ihnen alles Gute und Gottes Segen

Dekan Oliver Schürrle
 

Dekan Oliver Schürrle
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Dekan Oliver Schürrle

Evang. Kirchengemeinde Herzogenaurach